Der Kanton Aargau hat einen Notstand bei der Unterbringung von Asylsuchenden. «Wir brauchen dringend zusätzliche Unterkünfte», sagt Balz Bruder Leiter Kommunikation im Departement Gesundheit und Soziales. Es sei kein Geheimnis, dass die Unterkünfte voll belegt oder sogar überbelegt seien.
Nicht das Ei des Kolumbus
Aus diesem Grund sucht der Aargau nun Immobilien per Zeitungsinserat. Das Inserat wurde am Freitag erstmals publiziert. Gesucht sind leerstehende, ältere Mehrfamilien- und Einfamilienhäuser, aber auch Hotels, Restaurants oder Heime, die im Moment nicht genutzt werden. Der Kanton bevorzugt grössere Immobilien, da dies die Unterbringung vereinfache.
Eine völlige Entschärfung des Platzproblems erwartet man beim Kanton durch die Inserate nicht. Für Balz Bruder ist es eine Massnahme unter vielen. «Wir schauen mal was reinkommt», ergänzt Bruder.
Positives Resultat im Kanton Solothurn
Vorgeschichte
Der Kanton Solothurn hat mit einer ähnlichen Inseratekampagne Anfang 2012 gute Erfahrungen gemacht. Am Schluss hätten sich 70 Leute gemeldet mit neuen Unterkünften, sagt Claudia Hänzi vom Departement des Innern des Kantons Solothurn.
Fundus von Unterkünften
Der Kanton hat davon zwar bloss zwei Objekte direkt gemietet - Wohnungen für grosse Familien - diverse Immobilien seien aber an die Gemeinden weitergemeldet worden, damit diese einen Mietvertrag anstreben konnten. Die wichtigste Folge für Claudia Hänzi ist aber: «Wir haben jetzt einen guten Fundus, auf den wir laufend zurückgreifen können».
Zu diesem Fundus an Immobilien gehören einfache Unterkünfte und Bauland. Dieses könnte man im Notfall als Standort für Container brauchen.