Jean Deroc hat dem Bühnentanz im In- und Ausland wichtige Impulse gegeben. Unter anderem initiierte er 1973 die Königsfelder Festspiele, wie Georg Weber vom Schweizer Kammerballett am Montag in seiner Medienmitteilung schrieb.
Ausgebildet wurde Deroc in Zürich bei Mario Volkart und in Paris bei der russischen Tanzpädagogin Olga Preobrajenska. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitet er an der Comédie Française, am Théâtre Marigny in Paris und an der Opéra in Lyon.
In der Folge war Deroc Tänzer, Ballettmeister und Choreograf an der Fenice in Venedig und am Theater am Goetheplatz in Bremen. Verpflichtungen hatte er aber auch in Berlin, Linz, Malmö, Basel, Lausanne oder Genf.
Freie Tanzszene ins Leben gerufen
Deroc arbeitete aber nicht nur auf der Bühne. Er wirkte auch in Filmen wie «Tanzende Sterne» mit. «Dies Irae», ein Oratorium des ZDF zum Gedenken an die Opfer von Auschwitz, habe 1968 ein gewaltiges Echo ausgelöst, schrieb Georg Weber weiter.
1965 gründete Jean Deroc das Schweizer Kammerballett. Damit habe er, so Weber, die freie Tanzszene in der Schweiz ins Leben gerufen. Mit seinem Ballett trat Deroc nicht nur in der Schweiz auf, sondern auch in Japan, Taiwan, Vietnam und Mexiko. Zu seinem Stil gehörte das klassische Ballett, aber auch der Modern Dance und der Jazztanz.
Deroc wurde mehrfach ausgezeichnet. Er erhielt den Prix Italia (1968), die Ehrenmedaille der Rubin Academy Jerusalem (1969), den Kunstpreis der Stadt Zürich, Sparte Tanz (1982) und die Anerkennungsgabe der Stadt Zürich (2005).