Eigentlich ist auf dem Foto nicht sehr viel zu erkennen. Dafür ist die Geschichte hinter dem Bild umso heftiger: Ein Leintuch verdeckt einen Fifa-Funktionär, wie er bei der Verhaftung das Zürcher Hotel Baur au Lac verlässt. Dafür hat die Swiss Photo Academy den Aargauer Fotografen Pascal Mora ausgezeichnet.
Die Preisübergabe fand im Rahmen der Eröffnungsgala der photo16 statt. Für den zum zweiten Mal vergebenen Preis waren neben Mora das Fotografenduo Nico Krebs und Taiyo Onorato, Anne Morgenstern, Flurina Rothenberger und Meinrad Schade, wie die Academy am Freitag mitteilte. An der Eröffnung der photo16 in den Maag-Hallen in Zürich erhielt Altmeister Robert Frank den Lifetime Award.
Aufgewachsen in Neuenhof
Pascal Mora wuchs in Neuenhof im Kanton Aargau auf und machte zunächst eine Lehre als Tonträgerverkäufer. Sein fotografisches Rüstzeug eignete er sich autodidaktisch an. Er arbeitete zunächst als Assistent im Fotostudio der Frauenzeitschrift «annabelle» und machte sich 2006 mit 32 selbständig. Seine Schwerpunkte liegen auf Reportagen und Porträts, in den vergangenen Jahren dokumentierte er den Arabischen Frühling und die Flüchtlingskrise.
Der mit dem Lebenswerk-Preis ausgezeichnete Robert Frank wurde 1924 in Zürich geboren, siedelte aber schon mit zwanzig in die USA über. Sein Fotoband «Die Amerikaner» machte ihn 1959 berühmt und gilt bis heute als ein Standardwerk der Fotografie. Frank gilt vielen als der bedeutendste lebende Fotograf der Welt.
Die bis nächsten Dienstag dauernde Werkschau für Fotografie der Schweiz photo16 zeigt im Rahmen einer Sonderschau Bilder der Preisträger und der vier Nominierten. Daneben präsentieren 150 Aussteller in fünf Maag-Hallen Bilder.
Sonderausstellungen, Off-Spaces und das photoFORUM mit Vorträgen von Fotografie-Ikonen ergänzen das Programm. Die 2005 gegründete photo gilt heute als eine der grössten Fotoveranstaltungen in Europa. Erwartet werden um die 25'000 Besucher.