Alois Weber betrachtet traurig die Mulde, die im Hinterhof seines Gartencenters in Kirchdorf steht. Der Geschäftsführer muss mit anschauen, wie tonnenweise Frühlingsblumen auf dem Kompost landen. «Jetzt pflanzt keiner mehr Frühlingsblumen, drum haben wir keine Verwendung mehr für diese Blumen und müssen sie wegwerfen.»
Das hat happige Folgen. «Der Umsatz ging im März um über 30 Prozent zurück, und bis Mitte April haben wir einen Umsatzrückgang von 10 Prozent festgestellt», erklärt Alois Weber. Bereits an einem einzigen verregneten Samstag verliert das Gartencenter zwischen 12'000 und 15'000 Franken Umsatz.
Pflanzen leiden unter schlechtem Wetter
Dabei mussten die Frühlingspflanzen mühsam aufgepäppelt werden. Im Innenbereich des Gartencenters stehen zum Beispiel Geranien. Diese sind deutlich kleiner und haben viel weniger Blüten als in anderen Jahren. «Das liegt am kalten, nassen Wetter in diesem Jahr», erklärt Ueli Fankhauser, stellvertretender Geschäftsführer des Gartencenters Weber in Kirchdorf.
Auch Saatgut und Dünger gehen nicht weg
Auch Gartenzubehör fand in diesem Frühling kaum Absatz. Während in anderen Jahren die Hobby-Gärtner schon Ende März Saatgut oder Dünger gekauft haben, ist heuer kaum etwas verkauft worden, erklärt Alois Weber. Wegen dem schlechten Wetter konnte das Gartencenter auch das geplante Produktions-Gewächshaus nicht bauen. Auch hier hat der nass-kalte Frühling der Gärtnerei einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Rabattaktionen haben auch kaum Erfolg gebracht. «Wir feiern in diesem Jahr das 50-jährige Bestehen und haben schon mehrere Aktionen durchgeführt. Die Kundschaft kam trotzdem nicht.»
Verband spricht gar von bis zu 45 Prozent Umsatzeinbussen
Das Gartencenter Weber steht nicht alleine da. Laut dem Verband «Jardin Suisse», Sektion Aargau, haben viele Gärtnereien Umsatzeinbussen. «Bei den Produktionsbetrieben sind es zwischen 30 und 45 Prozent», erklärt Präsident Manuel Eichenberger. Das sei aussergewöhnlich hoch.
Dennoch sorgt er sich nicht um die Gärtner. «Harte Winter gab es früher auch schon. Und Schwankungen bei den Temperaturen kennen die Gärtner auch, sie arbeiten ja tagtäglich mit der Natur.»