Viele Menschen wollen ihre Angehörigen nicht auf einem normalen Friedhof begraben. Sie suchen nach anderen Möglichkeiten. Auch bei der Gemeinde Wittnau im Bezirk Laufenburg haben sich vermehrt Personen nach einer Waldbestattung erkundet. Die Angehörigen suchen dabei einen Baum aus, wo sie die Asche des Verstorbenen beerdigen können.
Lange Zeit hatte die Firma Friedwald praktisch ein Monopol bei dieser Bestattungsart. Seit 1993 ist die Firma im Geschäft. Dass nun Gemeinden selbst einen Friedhof im Wald anlegen wollen, passt dem Chef der Firma Friedwald, Ueli Sauter nicht. Den Gemeinden fehle oft das Wissen. Eine Zürcher Gemeinde habe es bereits versucht. Allerdings sei die Gemeinde gescheitert, da sie keine Bäume verkaufen konnte, sagte Sauter gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF.
Vieles ist im Wald verboten
Der Gemeinde Wittnau gehe es jedoch gar nicht ums Geld, wie die zuständige Gemeinderätin Gertrud Häseli gegenüber Radio SRF sagte. Vielmehr wolle man der Bevölkerung eine Alternative zum normalen Friedhof bieten. Ob die Gemeinde Wittnau wirklich einen Waldfriedhof erstellt, ist allerdings noch offen. Bis am Donnerstag konnte die Bevölkerung zu den Plänen Stellung nehmen. Als nächstes entscheidet nun die Gemeindeversammlung.
Zudem muss auch der Kanton zustimmen. Für diesen ist vor allem wichtig, dass die Asche dem Boden nicht schadet. Daneben gibt es je nach Kanton noch weitere Vorschriften. Der Kanton Solothurn verbietet etwa Grabsteine und Kreuze in Waldfriedhöfen. Auch Sitzbänke oder einen neuen Parkplatz werden nicht bewilligt.
In Wittnau erfülle man die Vorgaben des Kantons, so Häseli. Wenn alles wie geplant läuft, sollen die ersten Waldbestattungen in Wittnau im kommenden Sommer stattfinden. Auswärtige sollen dabei 2‘000 Franken für den Platz beim Baum bezahlen. Für Wittnauer selbst soll der Service 500 Franken kosten.