Im Aargau gibt es zwei Kantonsschulen in Aarau und je eine in Zofingen, Wohlen, Wettingen und Baden. Nun soll nach dem Willen des Vorstandes des Mittelschullehrervereins eine sechster Standort dazukommen, nämlich Brugg.
«In Brugg bestünde eine Lösungsmöglichkeit ohne Neubau auf der grünen Wiese (...): Der Campus an der Baslerstrasse, wo früher das Kindergärtnerinnen-Seminar (...) war», sagt Thomas Dittrich, Präsident des Mittelschullehrervereins, in einem Interview in der Samstagsausgabe der AZ.
Seine Begründung: Bis 2035 nehme die Zahl der Mittelschülerinnen und -schüler auf 7000 zu, das wäre ein Zuwachs von 1500, ergo brauche es eine neue Kantonsschule. Zwar wäre es auch denkbar, die bestehenden Schulen mit Provisorien zu erweitern. Aber die Schulen würden dann zu gross, zu unüberschaubar.
Und für Dittrich ist klar: Eine neue Schule braucht es dort, wo auch die Leute wohnen bzw. hinziehen, und das ist nicht in den Randregionen, sondern auf der Achse zwischen Baden und Aarau. Brugg würde sich deshalb als Standort anbieten.
Dittrichs Vorpreschen könnte noch viel Staub aufwirbeln. Dass die Schülerzahlen an den Gymnasien stark zunehmen, ist klar. Aber die Option einer neuen Kantonsschule wurde bis jetzt nicht diskutiert. In Zeiten angespannter Finanzen eine komplett neue Schule aufzubauen, dürfte im Bildungsdepartement des Aargaus nicht gerade auf offene Ohren stossen.