Der Direktor der Interkantonalen Polizeischule, Christoph Tanner, geht per Ende März 2014. Der Grund sind unterschiedlichen Auffassungen innerhalb der Schulleitung über die strategische Ausrichtung der grössten Polizeischule des Landes.
Interimistisch wird die Schule nun vom abtretenden Chef der Kriminalpolizei des Kantons Aargau, Urs Winzenried, geführt. Eigentlich hätte Winzenried Ende April in Pension gehen wollen. 35 Jahre lang war er Chef der Aargauer Kripo. Zudem ist er als Instruktor an der Polizeischule tätig.
«Zuwenig im Polizeigroove»
Der Aargauer Polizeidirektor Urs Hofmann ist als Präsident der Konkordatsbehörde der Interkantonalen Polizeischule Hitzkirch der politische Chef. Er sagte gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF, inhaltlich sei dem scheidenden Direktor Tanner nichts vorzuwerfen. Tanner sei seit den Anfängen der Schule 2005 dabei und habe diese auf finanziell solide Füsse gestellt und weiterentwickelt.
Allerdings habe Tanner zunehmend vor allem in den «grossen Linien gedacht» und sei im Tagesgeschäft vor Ort zu wenig fassbar gewesen. Dies habe vermehrt zu Konflikten mit dem Schulrat geführt. Diesem gehören die Kommandanten der elf Kantone der Polizeischule an. Dass Tanner als Betriebswirt nicht «so sehr im Polizeigroove» war, habe die Kommunikation mit dem Schulrat erschwert, so Hofmann weiter.
Definitive Leitung wird gesucht
Christoph Tanners Vertrag wird nun im gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst, und die Stelle des Direktors zu gegebener Zeit öffentlich ausgeschrieben.
Die Interkantonale Polizeischule in Hitzkirch wird von elf Kantonen getragen, darunter Aargau und Solothurn. Jährlich absolvieren rund 300 angehende Polizisten zwischen 22 und 35 Jahren die Schule.