Bei der Beratung der Jahresrechnung bekräftigten die Parteien ihre bekannten Standpunkte. SVP und FDP zeigten sich wenig begeistert von der Rechnung. Die Ausgaben und die Zahl der Stellen seien zu stark gewachsen. Es müsse gespart werden. Bei der CVP hiess es, man werde nicht um einen Stellenabbau herumkommen.
Auf der anderen Seite stellte die SP fest, dass der Aargau ein Einnahmeproblem wegen den Steuersenkungen habe. Bei den Bürgerlichen bestehe eine «Parteidoktrin der leeren Kasse». Das Volk sei nicht weiter bereit, alle Abbaumassnahmen mitzutragen.
Finanzdirektor: «Staatsrechnung ist unbefriedigend»
Das Defizit sei nicht überraschend gekommen, hiess es bei der EVP und anderen kleinen Mitteparteien. Man könne sich keinen «ausgepressten Staat» leisten. Die BDP hofft auf Kompromisse der Parteien, um künftig Defizite zu verhindern.
Finanzdirektor Roland Brogli (CVP) sagte, das Ergebnis der Staatsrechnung sei «unbefriedigend». Das Defizit müsse gemäss Schuldenbremse ab 2016 innerhalb von fünf Jahren abgetragen werden. Die staatlichen Aufgaben müssten auf das Notwendige und Finanzierbare beschränkt werden.
Die Rechnung 2014 weist ein Defizit von 65,5 Millionen Franken aus. Ohne das Geld aus der Ausgleichsreserve würde das Defizit 145,5 Millionen betragen. Das Budget hatte einen kleinen Überschuss vorgesehen. Ein Grund für die roten Zahlen ist die ausgefallene Ausschüttung der Nationalbank in der Höhe von 52 Millionen Franken.