Die Aargauer Schüler lassen die Konkurrenz im Regen stehen bei den diesjährigen Schweizer Wissenschafts-Olympiaden. Besonders offensichtlich ist ihre Überlegenheit in den Disziplinen Biologie und Physik. Hier ist jeder zweite respektive jeder dritte Schüler in der Schlussrangliste ein Aargauer.
Beim Verband Schweizer Wissenschafts-Olympiaden heisst es auf Anfrage, dass die Aargauer Schüler jedes Jahr stark auftreten. «Das ist kein Zufall», sagt Kurt Wiedemeier, Rektor der Kantonsschule Wettingen gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF. Vielmehr sei es das Resultat einer bewussten Förderung von Schülern, die mehr leisten können und wollen, als im Unterricht gefordert sei. Dies sieht man auch so beim Kanton.
Förderprojekt zeigt seine Wirkung
Hinzu komme, dass die Wissenschafts-Olympiade im Aargau bekannter sei als in anderen Kantonen, sagt Tina Stämpfli vom kantonalen Bildungsdepartement. Vor einigen Jahren habe der Grosse Rat einen Schwerpunkt Begabtenförderung gesetzt, seither laufe ein Projekt. Lehrer, die Schüler ausserhalb des Unterrichts betreuen, würden finanziell entschädigt.
Nicht zuletzt deshalb habe auch die Alte Kantonsschule Aarau schon viele Medaillen geholt, sagt Rektor Martin Burkard. Ein weiterer Grund sei die Grösse und der Ruf der Schule: «Wir ziehen gute Schüler an wegen dem Namen der Schule und deshalb haben wir vermutlich auch einen Startvorsprung».
Kanti Wohlen fördert Olympiade-Teilnahme nicht gezielt
Neben der Kanti Wettingen und der Alten Kanti Aarau taucht in der diesjährigen Rangliste der Wissenschafts-Olympiade auch häufig die Neue Kantonsschule Aarau auf. Die Kanti Zofingen und die Kanti Wohlen fehlen hingegen. Franz Widmer, Rektor der Kanti Wohlen, zeigt sich auf Anfrage weniger begeistert von dem Wettbewerb als seine Kollegen in Wettingen und Aarau.
Man schicke lediglich von Zeit zu Zeit Schüler an den Wettbewerb: «Wir wollen Begabungsförderung im allgemeinen Sinn betreiben und nicht spezifisch auf eine Olympiade hin», so Widmer. Aber auch die Kanti Wohlen fördere begabte Schüler, wenn diese das wünschten.
An den Schweizer Wissenschafts-Olympiaden messen sich jedes Jahr Jugendliche in sechs verschiedenen Disziplinen: Physik, Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik und Philosophie. Der nationale Wettbewerb wird in mehreren Runden ausgetragen, die Teilnehmer absolvieren theoretische und praktische Prüfungen. Die allerbesten Schüler dürfen im Anschluss an die Internationalen Olympiaden reisen.