Im Aargau war der Sonntagsverkauf vom 4. Advent per Gesetz verboten. So wollte man das Verkaufspersonal vor einer zu hohen Belastung schützen. Die Detailhändler fürchteten Umsatzeinbussen, die Migros wehrte sich sogar vor Gericht, jedoch ohne Erfolg.
Ein Tag nach dem Sonntagsverkauf zeigt sich, dass sich die Aargauerinnen und Aargauer nicht vom Einkaufen abhalten liessen. Viele Aargauer zog es in die umlegenden Kantone, nach Olten zum Beispiel. «Wir hatte viele Kunden aus dem Aargau», sagte zum Beispiel ein zufriedener Francis Rusca, Geschäftsleiter von Coop City in Olten.
Und auch bei der Migros Aare bemerkte man die Exil-Shopper aus dem Aargau, so die Mediensprecherin Barbara Siegenthaler gegenüber dem SRF-Regionaljournal: «Gerade in den verkehrstechnisch gut erschlossenen Standorten und grösseren Zentren wie dem Gäu Park Egerkingen, im Sälipark Olten oder im Ladendorf Langendorf hatten wir deutlich mehr Kundschaft als erwartet.»
Trotzdem rechnet die Migros Aare mit einer Umsatzeinbusse, denn lange nicht alle Kunden gingen in den Kanton Solothurn, viele fuhren auch nach Luzern oder Zürich.
In Aarau kaum Kunden
Härter hat das Sonntagsverkaufsverbot die kleinen Geschäfte getroffen. In Aarau, wo zwar 20 kleine Geschäfte geöffnet hatten, waren kaum Kunden auszumachen. «Das war ein normaler Sonntag, kein Vergleich mit einem Verkausfsonntag. Wen man geöffnet hat, macht man zwar einen gewissen Umsatz, aber es war ganz klar kein Run», sagte Marcel Suter, Geschäftsführer des Vereins Zentrum Aarau, in dem über 100 Läden organisiert sind.