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Schulzimmer
Legende: Im Aargau kommt die Initiative gegen den umstrittenen Lehrplan 21 zustande. Der Lehrplan ist umstritten. Keystone

Aargau Solothurn Aargauer Volksinitiative gegen Lehrplan 21 kommt wohl zustande

Im Kanton Aargau kommt die Volksinitiative gegen den umstrittenen Deutschschweizer Lehrplan 21 voraussichtlich zustande. Vier Monate nach der Lancierung sind gemäss Angaben des Initiativkomitees mehr als die 3000 notwendigen Unterschriften beisammen.

Man sammle weiterhin Unterschriften, sagte Elfy Roca vom Initiativkomitee am Dienstag auf Anfrage. Sie bestätigte einen Bericht der «Aargauer Zeitung». Damit im Aargau eine Initiative zustande kommt, müssen innerhalb eines Jahres mindestens 3000 Wahlberechtigte das Begehren unterzeichnen.

Hinter der kantonalen Initiative «Ja zu einer guten Bildung - Nein zum Lehrplan 21» stehen Einzelpersonen aus dem bürgerlich-konservativen Lager. Dem Komitee gehören gemäss Roca rund 45 Personen an.

Aargau ist kein HarmoS-Kanton

Die Initiative schlägt einen neuen Paragraphen zum «Lehrplan» im kantonalen Schulgesetz vor. Darin werden unter anderem die Fächer aufgezählt, die auf der Primar- und Oberstufe unterrichtet werden. So soll auf der Primarstufe nur eine Fremdsprache auf dem Stundenplan stehen.

Da der Aargau bislang nicht der Interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule (HarmoS-Konkordat) beigetreten ist, kann der Kanton über seinen Lehrplan selbst entscheiden. Der Regierungsrat hatte im August entschieden, die Einführung des Lehrplans 21 um drei Jahre auf das Schuljahr 2020/21 zu verschieben. Es sollten derzeit keine weiteren Reform angeschoben werden, hiess es.

Widerstand in mehreren Kantonen

Auch in anderen Kantonen regt sich Widerstand gegen den neuen Lehrplan. In mehreren Kantonen wurden Initiativen lanciert oder sind in Vorbereitung, unter anderem im Baselland sowie in St. Gallen und Zürich. Mitte Dezember wurde im Kanton Schwyz die Initiative «Nein zum Lehrplan 21» mit 3038 Unterschriften bei der Staatskanzlei eingereicht.

Je nach Kanton müssen die Lehrplan-Gegner zwei Volksinitiativen lancieren, um ihr Ziel zu erreichen: Erstens für einen Austritt aus dem HarmoS-Konkordat und zweitens für einen kantonalen Lehrplan.

Basel-Stadt will Lehrplan bereits 2015 umsetzen

Der Lehrplan 21 wurde im November von der Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz zur Einführung freigegeben. Basel-Stadt will ihn als erster Kanton 2015 implementieren. Die meisten übrigen Kantone planen die Einführung im Sommer 2017.

Der Lehrplan 21 geht auf eine eidgenössische Volksabstimmung aus dem Jahr 2006 zurück. Damals sprachen sich eine Mehrheit der Stimmberechtigten für eine Harmonisierung der Schulen aus. Der Lehrplan umfasst elf Schuljahre und beschreibt den Bildungsauftrag neu in Form von Kompetenzen. Er ist nicht dann erfüllt, wenn der Stoff behandelt ist, sondern wenn die Kinder das verlangte Wissen anwenden können.

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