Im Kanton Aargau stehen bereits über 600 Wärmepumpen, die mit Grundwasser betrieben werden. Und der Boom scheint nicht nachzulassen. Jährlich kommen über 60 Anlagen dazu, wie der Kanton in seiner Publikation «Umwelt Aargau» schreibt.
In einigen Gemeinden ist die Anzahl der Grundwasserwärmepumpen bereits so hoch, dass eine Übernutzung des Grundwassers befürchtet wurde. Eine Fallstudie des Kantons gibt jetzt aber Entwarnung: Auch wenn der Bau von neuen Wärmepumpen im gleichen Stil wie bisher weitergeht, wird das Grundwasser in den nächsten 20 Jahren nicht zu stark erhitzt oder abgekühlt.
Wärmepumpen beeinflussen sich gegenseitig
Untersucht wurden für die Fallstudie die Gemeinden Ober- und Unterentfelden, weil dort bereits vergleichsweise viele Grundwasser-Wärmepumpen in Betrieb sind. 2012 waren es deren 36. Diese Anlagen weisen eine thermische Leistung von zirka 3,3 Megawatt auf. Insgesamt stehen in Ober- und Unterentfelden aber rund 30 Megawatt regenerierbare Energie zur Verfügung.
Die Studie zeigt allerdings noch etwas anderes: Werden immer mehr Wärmepumpen nahe beieinander aufgestellt, ist das für die Anlagen selber ein Problem. Sie nehmen sich quasi gegenseitig das warme Grundwasser weg und arbeiten dann nicht mehr so effizient.
Kantonale Strategie für mehr Energie
Die Lösung könnte eine kantonale Planung sein. Heute bestimmen vor allem Hausbesitzer nach dem Prinzip «first come, first served», wo eine Grundwasserwärmepumpe installiert wird. Würde stattdessen der Kanton optimale Standorte für Grundwasserwärmepumpen bezeichnen, könnte das Energiepotenzial besser ausgeschöpft werden.
Wie viel mehr Energie dank einer solchen Planung aus dem Grundwasser gewonnen werden könnte, können die Spezialisten indes nicht beziffern.