Remo Lütolf ist zufrieden. Der neue Vorsitzende der Geschäftsleitung von ABB Schweiz spricht in einer Medienmitteilung von einem «sehr anspruchsvollen Marktumfeld» und vom «starken Schweizer Franken». In diesem Kontext seien die Zahlen 2012 von ABB Schweiz als erfreuliches Ergebnis zu werten.
Die Ländergesellschaft der ABB-Holding erarbeitete einen Umsatz von 3,52 Milliarden Franken. Das ist ähnlich wie im Vorjahr 2011 (3,57 Milliarden Franken). Der Bestellungseingang ist laut Unternehmen um 2 Prozent gesunken auf 3,28 Milliarden Franken.
Es ist das vierte Jahr in Folge mit einem Rückgang. 2008 hatte ABB Schweiz noch einen Umsatzrekord von 4 Milliarden Franken verzeichnet.
Ausbau Forschungszentrum Baden-Dättwil
ABB Schweiz investiere weiter gezielt in technische Entwicklungen, heisst es in der am Freitag veröffentlichten Mitteilung. Im Forschungszentrum in Baden-Dättwil entstehe bis 2014 ein neues Laborgebäude. Dort wird die nächste Generation von Hochleistungshalbleitern entwickelt. Leistungshalbleiter werden zum Beispiel benötigt, um Energie über lange Strecken zu transportieren. Sie werden aber auch in der Steuerung elektrischer Motoren eingesetzt, zum Beispiel in Eisenbahnen.
ABB sieht in diesem Bereich grosses Entwicklungspotential. Denn auch zur Nutzung von erneuerbaren Energie sind Leistungshalbleiter notwendig oder aber für das schnelle Laden von Batterien von Elektromobilen.
Mehr Mitarbeiter bei ABB Schweiz
Die Zahl der Mitarbeiter ist 2012 angestiegen. Ende 2012 beschäftigte ABB Schweiz knapp 7'000 Angestellte, gut 300 mehr als im Vorjahr. Die Zunahme ist unter anderem durch den Kauf einer Firma im Tessin zu erklären: Im Februar hatte ABB Schweiz die Firma «Newave» übernommen. Sie ist auf unterbrechungsfreie Stromversorgung spezialisiert.
Für das laufende Jahr zeigt sich der Geschäftsführer Remo Lütolf zuversichtlich. «Wenn wir konsequent auf unsere Stärken Innvoation, Qualität und Produktivität bauen, werden wir die weltweite Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung mitprägen», wird er in der Mitteilung zitiert. Trotzdem: Die unsichere Weltwirtschaftslage drückt die Stimmung.
Das mussten die Angestellten der Tochterfirma ABB Turbo Systems in Deitingen (SO) vor drei Wochen schmerzlich erfahren: Die Tochterfirma von ABB Schweiz will dort nämlich 145 Stellen streichen im Marinegeschäft. Das Werk wird geschlossen, die Arbeiten werden neu im Aargau konzentriert, in den Werken in Baden und Klingnau.