Sie hatten viele Schlagzeilen ausgelöst: Die Bohrlöcher in der Sicherheitshülle des Kernkraftwerks Leibstadt. Nun sind sie geflickt, und die zuständige Kontrollstelle hat am Freitag ihren Segen dazu gegeben.
Insgesamt sechs Bohrlöcher seien unter anderem mit Schweissmaterial von beiden Seiten verschlossen worden, teilt das Kernkraftwerk mit. Anschliessend seien eine lokale Dichtheitsprüfung sowie weitere Qualitätsprüfungen durchgeführt worden.
Fehlersuche dauert an
Auch wenn das Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) die Reparatur jetzt gutheisst: Abgeschlossen ist der Fall damit noch nicht. Bis zum 24. Juli muss das AKW der Behörde in einem Bericht aufzeigen, was falsch gelaufen ist, und welche Lehren aus dem Fall gezogen werden.
Das Ensi wird dann überprüfen, ob die im Bericht «dargelegten Massnahmen geeignet sind, um derartige Vorkommnisse in Zukunft zu verhindern. Falls notwenig, wird das Ensi zusätzliche Massnahmen fordern», schreibt die Behörde am Freitag. Für den Leiter des AKW Leibstadt ist klar: «So etwas darf in einem Kernkraftwerk nicht passieren», sagt Andreas Pfeiffer zu Radio SRF.
Bohrlöcher durch Zufall entdeckt
Am 24. Juni hatte ein Mitarbeiter des AKW Leibstadt die Löcher bemerkt. Sie stammten von zwei Handfeuerlöscher-Halterungen. Diese waren bereits Ende 2008 von einer anderen Firma unsachgemäss an der Containment-Wand befestigt worden, also an der Sicherheitshülle. Diese wurde dadurch beschädigt.
Das Werk meldete den Fall dem Ensi. Daraufhin wurden die Bohrlöcher provisorisch abgedichtet. Laut Kernkraftwerk konnte damit der Normalbetrieb weiterlaufen. Auch ein Störfall hätte nicht zu einem Sicherheitsproblem geführt, heisst es.
Dennoch gab das Ensi den AKW-Zuständigen nur bis am Freitag, 18. Juli, Zeit, um die Löcher zu flicken. Das ist nun geschehen. Ansonsten hätte das Werk vom Netz gehen müssen.