Es war einfach eine super Woche für unser ganzes Team
So richtig realisiert habe sie es wohl noch immer nicht, sagt Alina Pätz eine Woche nach dem bisher grössten Erfolg ihrer Karriere gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF: «Es braucht wohl noch einige ruhige Momente, bis das Ganze so richtig verarbeitet ist.»
Drei Erfolge gegen Olympia-Siegerinnen
Die Skip vom Curling Club Baden hält aber fest, dass das ganze Team einfach eine sensationelle Woche gespielt hat: «Im Curling ist es meistens so, dass nicht alle ihre Top-Leistung gleichzeitig abrufen können. Das haben wir aber an der WM geschafft.» Und wenn alle Teammitglieder eine optimale Leistung bringen, dann komme es halt zu solchen Top-Resultaten, so Pätz.
Besonders in Erinnunger bleiben Alina Pätz und auch dem restlichen Team sicher die Siege gegen Kanada, meint die 25-jährige Skip: «Damit haben wir vor der WM natürlich überhaupt nicht gerechnet.» Immerhin sind die Kanadierinnen die amtierenden Olympia-Siegerinnen, fügt Pätz an. Die guten Resultate in der Round Robin hätten ihr und dem Team gegen Kanada geholfen.
Wir konnten in der Vorrunde grosses Selbstvertrauen tanken, das hat sicher geholfen für die Finalspiele.
Profitieren konnte das junge Team des Curling Club Baden sicher auch von der grossen Erfahrung ihrer Trainerin Mirjam Ott, sagt Pätz. Die fehlende Erfahrung war ja im Vergleich zu den anderen Teams an der WM wohl das grösste Manko, und gerade hier sei natürlich Otts Unterstützung besonders wertvoll gewesen.
Grosse Unterstützung aus Baden
Alina Pätz stammt aus Urdorf im Kanton Zürich. Ihre Teamkolleginnen kommen aus dem Kanton Bern. Im Einsatz stehen die vier Frauen aber für den Curling Club Baden, dies vor allem aus praktischen Gründen. Baden liegt sehr zentral zwischen den Heimatregionen der Spielerinnen, und in der Curling Halle in Baden gibt es das ganze Jahr ein Eisfeld zum Trainieren.
Mittlerweile fühlten sie sich aber sehr wohl in Baden, erklärt Pätz: «Beim Emfpang am Flughafen waren neben Freunden und Familien auch viele Leute vom Curling Club dabei.» Sie spüre eine grosse Unterstützung im Club und würde gerne weiterhin dort spielen, sofern man sie denn noch wolle, scherzt die 25-Jährige. Mitte April wird es in Baden auf jeden Fall noch einen Empfang für die Weltmeisterinnen geben.
Von Jägern zu Gejagten
Nach einer Woche Curling-Pause geht es für Pätz und Co. ab Montag wieder los mit dem Training auf dem Eis. Ob es nun anders sein wird, als Weltmeisterin auf dem Eis zu stehen, kann Pätz noch nicht sagen. Etwas ändern wollen sie und das Team allerdings nicht, momentan funktioniere ja alles offensichtlich sehr gut.
Ich glaube der grosse Unterschied ist, dass die Gegner jetzt umso mehr gewinnen wollen gegen uns.
Klar sei ihr aber schon, dass sich die Rollen nun geändert haben. An der WM waren sie als Aussenseiter angetreten. Schon die WM-Qualifikation des Teams war eine kleine Überraschung, setzte es sich doch gegen die Teams aus Aarau und Flims durch. Nun sind sie als Weltmeisterinnen an der Weltspitze angekommen, das ändert natürlich die Wahrnehmung aller.
(Regionaljournal Aargau Solothurn 17:30 Uhr)