Aargau Solothurn - Als die Schwarzbuben noch Römer waren
Ein Landhaus aus der Römerzeit haben die Archäologen im solothurnischen Erschwil ausgegraben. Der Fund ist eine Überraschung und liefert neue Erkenntnisse zur Geschichte. Dies war am Sonntag zu erfahren, die Kantonsarchäologie lud zu einem Tag der offenen Grabung ein.
Seit Ende März graben acht Mitarbeiter der Kantonsarchäologie in Erschwil, im Solothurner Schwarzbubenland, auf einer Parzelle zwischen zwei Einfamilienhäusern. Die Parzelle war bis anhin unverbaut, bald soll ein weiteres Einfamilienhaus dort entstehen.
Bei einer Probegrabung zeigte sich: der Boden ist voll von Überresten aus der Römerzeit. Deshalb hat nun die Kantonsarchäologie das Land beschlagnahmt und gräbt drei Monate lang. Bei den Überresten handelt es sich um die Mauern eines Landhauses aus dem 1./2. Jahrhundert nach Christus – eine Überraschung.
Wir haben bisher nicht gewusst, dass die Römer Villen so weit in die Juratäler hinein gebaut haben.
Tag der offenen Grabung
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Knapp 300 Besucher folgten der Einladung zum Tag der offenen Grabung. Viele aus dem Dorf. Aber auch Archäologie-Interessierte von weiter weg reisten an. Die Kantonsarchäologie gab einen Einblick in ihre Arbeit und zeigte die Fundstücke.
Möglich sei, dass die Besitzer des Landhauses dieses als Feriendomizil nutzten, sagt Kantonsarchäologe Pierre Harb gegenüber Radio SRF. Es sei auch anzunehmen, dass man in den Böden nebenan weitere Fundstücke finden werde.
Bereits gefunden haben die Archäologen – neben den Mauerresten – zum Beispiel auch Überbleibsel eines Daches, Scherben, Gewandnadeln und Küchengeräte.
Bauherr bestimmt Zukunft der antiken Mauern
Alles, was die Kantonsarchäologie in Erschwil ausgräbt, dokumentiert sie. Die Fundstücke kommen danach ins Depot der Archäologen. Die Zukunft der Mauer ist aber ungewiss.
Wenn die Grabung Ende Juni endet, gibt die Kantonsarchäologie die Parzelle frei für das Bauprojekt. Dann liegt es in der Hand des Bauherrn, ob er die Mauer abreisst oder nicht. Nur in Einzelfällen seien solche Funde nämlich denkmalgeschützt, sagt Kantonsarchäologe Pierre Harb.
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