Es passiert an einem Sonntag im Januar 2012 in einem Hägendorfer Wohnquartier. Der damals 18jährige Sohn sticht am Abend mit einem Messer mehrmals auf seinen Vater ein. Das 43jährige Opfer stirbt. Der Sohn verlässt die Wohnung, versucht später noch mit der Bankkarte seines getöteten Vaters an einem Automaten Geld zu beziehen.
Der Angeklagte erklärt sein Motiv nicht
Am Montag wird das Opfer vermisst gemeldet. Die Polizei sucht die Wohnung auf und findet den Leichnam. Kurze Zeit später wird der Sohn aufgegriffen, im Rahmen der Untersuchung gesteht er die Tat. Allerdings schweigt er über den genauen Tathergang und sein Motiv, wie die Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt.
Nun wird Anklage erhoben: Die Staatsanwaltschaft will den Täter wegen Mordes verurteilt sehen. Über das geforderte Strafmass werde man erst während der Gerichtsverhandlung entscheiden, sagt der zuständige Staatsanwalt auf Anfrage. Für Mord gibt es laut Gesetz aber mindestens zehn Jahre Freiheitsstrafe. Der Täter befindet sich bereits im vorzeitigen Massnahmenvollzug.
Der junge Mann muss sich zusätzlich wegen Diebstahls verantworten, weil er Portemonnaie und Bankkarten seines Vaters gestohlen hatte. Und er wird angeklagt wegen Drogenkonums: Er hatte gekifft.
Familiärer Konflikt, schwierige Umstände?
Was passiert ist an diesem Sonntag in Hägendorf, das ist den Ermittlern inzwischen ziemlich klar. Die Frage nach dem «Warum» kann aber bis heute nicht beantwortet werden. «Auch ein psychiatrisches Gutachten hat nur vage erklärt, was hinter der Tat stecken könnte», sagt der zuständige Staatsanwalt gegenüber Radio SRF. Er bestätigt, dass der Täter seine Lehrstelle verloren hatte. Seine Eltern lebten getrennt.
Offenbar gab es Probleme, offenbar kam es deshalb zum Streit. Mehr wissen die Ermittler nicht. Und, sagt der Staatsanwalt, es sei gut möglich, dass man darauf auch nie eine Antwort finde.