Die Schweizer Armee möchte ihren Soldaten nach eigenen Angaben «interessante Übungen» bieten. In den Genuss einer solchen «interessanten Übung» kommen am 17. März die Soldaten der «Genie – Logistikkompanie 6».
Sie dürfen Bäume sprengen an einem Waldrand in Thalheim. Am Nordhang des Schenkenbergs werden sie rund ein Dutzend Eichen und Buchen in die Luft jagen, mit Trotyl und Plastit.
Eine der Aufgaben der «Genie-Logistikkompanie 6» ist es nämlich, im Kriegsfall Feinde aufzuhalten. Eine Möglichkeit: Bäume sprengen, und den Feinden damit den Weg versperren, erklärt Kompaniekommandant Ruben Gfeller im Interview mit Radio SRF.
Baumsprengungen sind ein wichtiger Punkt, um die Mobilität der Gegner einzuschränken.
Die Bäume müssten möglichst gleichzeitig gefällt werden, erklärt Gfeller weiter. Dadurch würden sie sich ineinander verkeilen und gegnerische Fahrzeuge daran hindern, weiterzukommen.
Der Kompaniekommandant betont aber, dass für diese ungewöhnliche Armeeübung keine gesunden Bäume sterben müssten. Der Waldbesitzer, der selber Forstwart sei, würde die Eichen und Buchen sowieso fällen. Deshalb spricht Ruben Gfeller von einer klassischen «win-win-Situation».
Die «Genie-Logistikkompanie 6» übt Baumsprengungen normalerweise nicht in einem «echten» Wald, sondern auf dem Waffenplatz, und auch nicht mit einem Dutzend Bäumen, sondern mit maximal zwei. Die Baumsprengungen in Thalheim sind die für die Kompanie deshalb eine interessante und anspruchsvolle Übung.
Solche Sprengungen üben wir sonst auf dem Waffenplatz, in einem Wald ist es viel interessanter.
Auch der Kommandant selber hat noch nie in einem Wald Bäume gesprengt. Umso grösser ist die Vorfreude auf den 17. März. Zwei Sprengungsserien sind an diesem Tag geplant, eine am Vormittag, eine am Nachmittag. Die Schweizer Armee bittet die Bevölkerung, den Wald am Nordhang des Schenkenbergs nach Möglichkeit zu meiden.