Rund 80 Personen haben am Donnerstag in Solothurn an einer Kundgebung teilgenommen. Die Protestierenden zogen mit Fahnen und Transparenten durch die Innenstadt. Der organisierende kurdische Kulturverein der Region Solothurn hatte zuvor laut Medienberichten mit bis zu 300 Teilnehmenden gerechnet.
Mit ihrer Demonstration solidarisierten sie sich mit den Asylsuchenden, die bis am Dienstag in Solothurn ein «Protest-Camp» unterhalten hatten.
Drohung per Email
Die Asylsuchenden hatten sich gegen ihre Unterbringung in der Zivilschutzanlage von Kestenholz gewehrt. Dieses «Camp» wurde auch von den Jungen Grünen des Kantons Solothurn unterstützt. Am 13. August sei die Partei deshalb per Email bedroht worden, heisst es in einer Mitteilung auf der Website.
Der Absender habe in seiner Email gefordert, man solle «diese Scheinasylanten abschieben oder abknallen». Und weiter: «Zweites wäre mir lieber und euch (...) linken dazu», wie die Email zitiert wird. Die Jungen Grünen interpretieren diese Formulierungen als Mord-Drohung und haben deshalb nach eigenen Angaben Strafanzeige gegen unbekannt eingereicht.
Weitere Kritik an Protest-Camp
Aber auch die Kritik am Protest der Asylsuchenden hält unvermindert an: Die Grünliberalen des Kantons Solothurn zeigten sich in einer Mitteilung vom Donnerstag «befremdet» über die Aktion. Sie sei ein «Affront gegenüber der einheimischen Bevölkerung», da die Zivilschutzanlage in Kestenholz für Militär, Zivilschutz und Vereine schliesslich ausreichenden Komfort biete.
Zudem habe man die Anlage mit diversen Annehmlichkeiten ausgestattet, namentlich mit zusätzlichen Duschkabinen, Waschmaschine, Tumbler und Grossbildschirm mit HD-TV, wie die Grünliberalen ausführen.
Das Protest-Camp der Asylsuchenden war am Dienstagmorgen von der Polizei aufgelöst worden. Die Asylsuchenden wurden gemäss Angaben des Kantons auf verschiedene Unterkünfte verteilt.