Ende dieses Jahres schliesst das Gefängnis Schöngrün. Das Grundstück gehört dem Kanton und liegt auf Biberister Boden.
Kurz vor seinen Ferien hat Biberists Gemeindepräsident Martin Blaser gemäss Radio 32 beim Solothurner Hochbauamt angefragt, ob man das Gefängnis nicht als Asylunterkunft nutzen könnte. Bei den involvierten Ämtern spricht man zum Teil von einer «auf den ersten Blick bestechenden Idee.» Allerdings nur auf den ersten Blick.
Asylzentrum wäre grundsätzlich möglich, aber...
Als Gefängnis steht das Schöngrün in der Zone für öffentliche Bauten. Dort wäre eine Umnutzung als Asylzentrum grundsätzlich möglich. Wobei Einsprachen der Anwohner und ein längeres Gerichtsverfahren sehr wahrscheinlich wären.
Kommt dazu, dass der Gestaltungsplan für die Zeit nach dem Gefängnis bereits fertig ist, die Umzonung von der Zone für öffentliche Bauten zur Zone für Wohnungsbauten also bereits läuft. Und: in der Zone für Wohnungsbauten ist eine Umnutzung als Asylzentrum nicht möglich.
Steuerzahler statt Asylbewerber
Asylunterkunft in Biberister Zivilschutzanlage
Der Kanton hatte schon vor einiger Zeit eine Testplanung durchgeführt. Geplant ist eine Überbauung mit 130 Wohnungen im gehobenen Standard. Eine Überbauung, an der auch die Gemeinde sehr interessiert ist, da sie attraktive Steuerzahler nach Biberist bringen soll. Laut Auskunft des Kantons gegenüber Radio SRF «stehen die Investoren für dieses Projekt Schlange».
Das bestehende Gefängnis würde auf jeden Fall abgerissen. An einen Baubeginn ist jedoch nicht vor 2017 zu denken.
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 12:03 Uhr)