Beznau I wurde 1969 in Betrieb genommen: Der Reaktor ist damit der weltweit älteste noch in Betrieb stehende Atomreaktor. Für die Gegner ist klar: Beznau muss deshalb dringend vom Netz, so rasch wie möglich. Nach dem Abschaltungsentscheid für Mühleberg spüren die Gegner Auftrieb.
«Die BKW hat begriffen, dass sich Investitionen in die alten Schrottreaktoren nicht mehr lohnen», heisst es in einer Mitteilung der Vereinigung NWA Aargau. Geschäftsführerin Ursula Nakamura-Stoecklin bekräftigt diese Haltung gegenüber der Sendung «Schweiz aktuell»: «Beznau weist starke Beschädigungen auf und ist eine Gefahr für die ganze Bevölkerung. Es gehört abgestellt!»
Die Betreiberfirma von Beznau «verschleudere» ihr Geld, um das älteste Atomkraftwerk der Welt weiter betreiben zu können, hält NWA Aargau weiter fest. Tatsächlich will der Energiekonzern Axpo erneut über eine halbe Milliarde in die Sicherheit von Beznau investieren. Erst kürzlich präsentierte die Axpo den Medien die neuen Dieselgeneratoren, die in Döttingen eingebaut werden.
Alt muss nicht veraltet sein, sagt die Axpo
Diese Investitionen dienten der Sicherheit, betont Axpo-Sprecherin Daniela Biedermann gegenüber «Schweiz aktuell». Die Sicherheit sei für die Betreiberin das oberste Gebot. Die 44 Jahre Betriebsdauer von Beznau I sind für die Axpo deshalb nicht mehr als eine Art relative Zeitangabe.
«Wir haben während des Betriebes dieses Reaktors drei Mal mehr Geld investiert als die ursprüngliche Bausumme», erklärt Daniela Biedermann. Mit anderen Worten: Beznau sei zwar alt, gleichzeitig aber top-modern.