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Auf einem Tischchen stehen Päckli mit Risotto. Im Hintergrund ein Festzelt mit Personen.
Legende: Die Übergabe der Petition wurde gross aufgezogen. Unter anderem wurden die Grossräte zum Risotto-Essen eingeladen. SRF

Aargau Solothurn «Avanti con l'italiano nel Canton Argovia»

An den Aargauer Oberstufen soll der Unterricht der italienischen Landessprache nicht reduziert werden, wie von der Regierung aus Spargründen geplant. Das fordert eine von 8035 Personen unterzeichnete Petition, die am Dienstag übergeben worden ist.

Die Petition wurde an einem kleinen Volksfest vor dem Parlamentsgebäude in Aarau der Staatskanzlei übergeben. Mehr als 50 junge und ältere Personen setzten sich für den Erhalt des Unterrichts ein. Sogar aus dem Tessin sind Journalisten nach Aarau gereist, um über die Petition und das Fest zu berichten.

Die 8035 Unterschriften stammten aus der gesamten Schweiz, schwergewichtig aus dem Aargau, sagte Hans-Paul Müller. Der Aargauer Italienischlehrer hatte die Petition mitlanciert.

Tessiner Medien berichten aus Aarau

Der Regierungsrat sieht in seinem Sparprogramm vor, Italienisch als Wahlfach nur noch in der vierten Oberstufe anzubieten. Derzeit können Schülerinnen und Schüler in der dritten und vierten Oberstufe das Wahlfach Italienisch belegen. Im Kanton gibt es 30 bis 35 Klassen mit Italienisch-Unterricht, insgesamt haben rund 300 Jugendliche das Freifach gewählt.

In der Petition mit dem Titel «Avanti con l'italiano nel Canton Argovia!» wird gefordert, dass der Regierungsrat auf die geplante Sparmassnahme verzichtet. Die Exekutive kann in eigener Kompetenz über den Lehrplan und damit über das Freifachangebot entscheiden.

Dritte Landessprache fördert Zusammenhalt

Italienisch sei eine Landessprache und werde von vielen Menschen gesprochen, deren Muttersprache nicht Deutsch sei, heisst es in der Petition. In der Schweiz müsse das Verständnis für andere Sprachregionen erhalten bleiben.

Gegen den Abbau beim Wahlfach Italienisch sprachen sich auch die Regierungen der Kantone Tessin und Graubünden aus. Die Reduktion führe dazu, dass sich die Kenntnisse in der dritten Landessprache und der italienischen Kultur massiv verschlechtern würden.

Aargauer Regierung will sparen

Der Aargauer Regierungsrat will an den Volksschulen die Wahlfächer generell reduzieren, beziehungsweise laut seiner Lesart «optimieren». An den Bezirksschulen soll das Wahlfach «freies Gestalten» gestrichen werden. An der Oberstufe will die Regierung das Wahlfach Hauswirtschaft reduzieren.

Der Regierungsrat plant zudem, die Mindestzahl für das Angebot eines Wahlfaches von acht auf zehn Schüler zu erhöhen. Unter dem Strich rechnet der Regierungsrat mit Einsparungen von 650'000 Franken pro Jahr.

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