Jannis Zinniker hat in Griechenland zum orthodoxen Glauben gefunden. Den 69-jährigen Erwachsenenbildner faszinierte zu Beginn vor allem die die Ästhetik der Gottesdienste, «die Gesänge, die Ikonen, der Weihrauch», aber auch der theologische Ansatz der orthodoxen Kirche. Besonders prägte ihn aber ein längerer Aufenthalt im Kloster Athos. «Das war die wichtigste Zeit meines Lebens», erinnert sich Jannis Zinniker.
Seine Frau und Kinder sind reformiert, wie übrigens Zinniker ursprünglich selber auch. Die verschiedenen Konfessionen würden keine Probleme machen, sagt er, im Gegenteil: «Meine Kinder freuten sich immer, dass sie zweimal Weihnachten feiern durften.»
Wegen julianischem Kalender 13 Tage später
Die orthodoxe Kirche, die sogenannte Ostkirche, ist in Ländern wie Russland, Bulgarien, Rumänien, Serbien oder Griechenland stark vertreten, aber auch in Ländern des Nahen Ostens wie Ägypten, Libanon oder Syrien.
Die Verschiebung der Weihnachten um 13 Tage rührt daher, dass die Ostkirchen sich am alten julianischen Kalender orientieren und nicht am neueren gregorianischen wie die Westkirchen. Ausnahmen sind Griechenland und Bulgarien, die sich auch religiös dem gergorianischen Kalender angepasst haben.
Weihnacht beginnt mit einer Fastenzeit
Die orthodoxe Weihnacht beginnt bereits einen Monat vor dem eigentlichen Fest mit einer Fastenzeit. Am 6. Januar folgt dann Heilig Abend, am 7. Januar das eigentliche Weihnachtsfest. In der Schweiz gehören weit über 100'000 Gläubige einer orthodoxen Kirche an.