An der Hochbrücke in Baden, die über die Limmat führt, wird eine optische Geländesicherung zur Suizidprävention installiert. Die schräg montierten Stangen entlang der Brücke sollen Lebensmüde davon abhalten, spontan vom 28 Meter hohen Bauwerk zu springen.
Die Hochbrücke, die Baden und Wettingen verbindet, gilt im Kanton Aargau als so genannter Hotspot für suizidgefährdete Menschen. In den vergangenen zwei Jahren sprang zwar kein Mensch von der Brücke in den Tod. In den zehn Jahren zuvor kam es aber jedes Jahr zu einem Suizid.
Die Stangen nehmen der Brücke die Sogwirkung.
Die meisten Suizide würden impulsiv geschehen, ohne lange Vorbereitung, sagte Urs Hepp, Chefarzt bei den Psychiatrischen Diensten Aargau. Erfahrungen zeigten, dass ein erschwerter Zugang zu Suizidmethoden nachhaltig wirke. Suizide könnten verhindert werden. Die Stangen seien zwar keine unüberwindbaren Barrieren, würden aber präventiv wirken.
Hepp wies darauf hin, dass bei den Fenstern des Kantonsspitals Baden bereits waagrechte Metallstangen installiert worden seien. Seither habe sich kein Patient mehr aus dem Fenster gestürzt. Innerhalb von zehn Jahren hatten sich zuvor insgesamt zehn Personen mit einem Sprung das Leben genommen.
Die Sicherung der Brücke ist ein grosser Fortschritt.
Der Badener Stadtammann Geri Müller sagte zur Sicherung bei der Hochbrücke, man sehe sich zusammen mit dem Kanton in der Pflicht, eine Massnahme an der im Kanton höchsten Brücke zu treffen. Die Stadt habe die Situation mit Fachleuten intensiv studiert.
Die Vorkehrungen an der Hochbrücke stellten einen grossen Fortschritt dar, wenn man die Erfahrungen anderer Brückensanierungen wie in der Stadt Bern in Betracht ziehe, hielt Müller fest. Der Umgang mit der Tatsache, dass ein Mensch seinem Leben ein Ende setzen wolle, sei jedoch widersprüchlich und hochsensibel.