Theaterplatz und Trafoplatz – das sind die schmerzenden Stachel im ansonsten grossen Selbstbewusstsein der Stadt Baden. Beide Plätze – der eine mitten im Zentrum, der andere etwas an der Peripherie in Baden Nord – sind Fehlplanungen. Und das in einer Stadt, die grossen Wert legt auf gute Architektur!
Die Plätze wurden zwar aufwändig gebaut, aber funktionieren nicht richtig. Sie sind weder Fisch noch Vogel, weder gemütliche Aufenthaltsorte noch brauchbare Event-Plätze.
Teure Fehlplanungen vermeiden
Solche teure Fehlplanungen will man sich in Baden offenbar nicht noch einmal leisten. Deshalb hatte es die Vorlage für die Neugestaltung des Brown-Boveri-Platzes im Einwohnerrat schwer. Nicht der Betrag von 3,5 Millionen Franken gab zu reden. Das ist für Baden ein Klacks.
Aber die Volksvertreter wollten erstens wissen, wie der Platz in die ebenfalls geplante Umgestaltung der angrenzenden Haselstrasse einbezogen werden soll. Und vor allem wollten sie genau wissen, wozu der Platz dienen soll. Der Stadtrat lieferte in seiner Vorlage aber weder die Pläne für die Strasse mit, noch legte er ein Benutzerreglement vor.
Die mündlichen Ausführungen des zuständigen Stadtrats Markus Schneider genügten dem Rat nicht. Von der FDP kam ein Antrag auf Rückweisung des Geschäfts. Die Sitzung wurde darauf unterbrochen, damit sich die Fraktionen untereinander absprechen konnten. Doch zur Abstimmung über den Antrag kam es dann gar nicht, denn der Stadtrat entschied während des Timeouts, dass er die Vorlage zurückzieht.
Neue Abstimmung mit mehr Informationen
Damit können alle gut leben, denn mit dem Bau des neuen Platzes eilt es nicht. Zuerst entsteht unter dem Platz ein grosses Parkhaus. Dieses baut die ABB, und bewilligt ist es noch gar nicht. Es ist nämlich gekoppelt an den Bau eines Hochhauses, das aber erst im Vorentscheid-Verfahren steckt.
Der Stadtrat kann also in aller Ruhe die Vorlage für den Brown-Boveri-Platz überarbeiten und wohl in etwa einem halben Jahr noch einmal vorlegen. Auch dann wird es sicher wieder eine längere Diskussion geben. Aber bauen muss die Stadt so oder so. Nach dem Bau des ABB-Parkhauses braucht es eine Gestaltung des darüberliegenden Platzes.
Budget 2014 genehmigt
Der Einwohnerrat Baden beschäftigte sich am Dienstag auch mit dem Budget für das Jahr 2014. Dieses wurde praktisch einstimmig bewilligt, auch wenn man die Investitionen nur zur Hälfte aus dem eigenen Sack bezahlen kann. Für den Rest, fast 18 Millionen Franken, muss sich Baden verschulden. Der Rat sieht darin aber kein Problem, der Finanzplan zeige, dass dies verkraftbar sei.