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Bild 1 von 6. Die grossen Figuren waren 2007 der Blickfang der Baden. Die Figur des Einsteins steht heute bei der Berufssschule Baden. Bildquelle: Ulrich Stefan/SRF.
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Bild 2 von 6. Ein Volksfest, das über die Jahre gewachsen ist. Im Bild: Ausgabe 2007. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 6. Grosser Aufwand für ein grosses Fest. Legendär die Ausgabe 1997, mit den weissen Schiffen im Graben. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 6. Badenfahrt: über die Region hinaus ein Ereignis, dem man entgegenfiebert. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 6. Die nächste Badenfahrt findet 2017 statt. Hunderttausende strömen pro Tag jeweils nach Baden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 6. Das Festgebiet reicht vom Kurpark über die Altstadt bis zum Sportplatz Aue. Mitten im Festgebiet die Limmat. Bildquelle: zvg.
Das Organisationskomitee arbeitet schon seit Wochen auf den zehntägigen Anlass in zwei Jahren hin. Bereits heute steht fest, dass es beim Festgelände etwas Neues geben wird: Neben Innen- und Altstadt wird sich das Festgebiet 2017 auch entlang der Limmat von der Aue bis zum Casinopark erstrecken.
Konzept bleibt gleich – aber nicht starr
Während der Badenfahrt sollen ein Umzug durchgeführt und ein Festspiel aufgeführt werden, wie die Organisatoren am Montag vor den Medien in Baden bekanntgaben. Das Geheimnis über das Motto der Badenfahrt 2017 wird erst Ende November dieses Jahres gelüftet. Bei der letzten Badenfahrt 2007 waren über eine Million Besucherinnen und Besucher gezählt worden.
Die Badenfahrt als Volksfest in seiner heutigen Form wurde 1923 begründet und wird seither in der Regel alle zehn Jahre durchgeführt. Der Anlass hat den Ursprung im Kurbadebetrieb im 19. Jahrhundert, der vor allem auf das zwinglianische Zürich eine grosse Anziehungskraft ausübte.
Um sich aus dem Korsett der gestrengen Moral zu befreien, lebten betuchte Zürcherinnen und Zürcher ihre Begierde nach Lebensfreude gerne in Baden aus – zum Ärger der Obrigkeit. Einen eigentlichen Aufschwung erlebte der Badetourismus mit der Eröffnung der Spanischbrötlibahn zwischen Zürich und Baden im Jahre 1847.
Innert Kürze verzeichnete die Bäderstadt eine massive Zunahme an Übernachtungen. Der Erste Weltkrieg setzte dem Badetourismus jedoch ein jähes Ende. Nach dem Krieg war das gemeinsame Kurbaden in langen Reihen von Zubern in den grossen Badehallen ausser Mode geraten.
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Interview mit Adi Hirzel, OK-Präsident Badenfahrt 2017:
Was ist das Motto?
Das geben wir noch nicht bekannt. Am 26. November ist eine grosse Informationsveranstaltung im Kurtheater. Dann stellen wir das Motto und seine Visualisierung vor.
Aber bekannt ist nun das Festgelände. Man geht nicht wie beim Stadtfest 2012 in die Höhe, auf die Ruine Stein. Man geht runter an den Fluss, die Limmat. Warum?
Einerseits kamen wir darauf, weil wir in der Stadt gewisse Baustellen haben: Schulhausplatz, Cordulaplatz, Tunnelgarage. Wir begreifen das eher als Chance denn als Bürde. Wir gehen weg von diesen Gebieten an den Fluss. Wir wollen dort neue Orte finden und diese zu tollen Festgebieten machen.
Neue Orte, was kann das heissen? Ist man am Wasser oder auch auf dem Wasser?
Man ist sicher am Wasser. Vom Tränenbrünneli bis zur Aue gibt es viele Orte am Wasser. Vielleicht sind wir auch auf dem Wasser, da sind wir in der Planung.
Die Badenfahrt findet alle zehn Jahre nach einem bestimmten Konzept statt. Es gibt Beizen, Kultur und einen Umzug. Wie viel von diesem Konzept gilt auch für die Badenfahrt 2017 und wie viel wird neu sein?
Wir wollen Traditionen fortschreiben. Wir wollen einen Umzug und ein Festspiel machen. Vielleicht nicht so im klassischen Sinn wie bei früheren Badenfahrten. Genaueres kann ich jetzt aber nicht verraten. Es wird Überraschungen und neue Ideen geben. Wir wollen uns von früheren Festen abgrenzen.
Welche Art von Fest, von Festbeizen wünschen Sie sich?
Ich will hochstehende Beizen, verrückte Beizen so wie am Stadtfest 2012, wo die Leute manchmal über die Grenzen hinaus gegangen sind. Ich will aber auch, dass kleinere Vereine, Quartiervereine, auch etwas Kleiners umsetzen können, gemütlich und originell.
Es gibt Leute, die sagen, Baden sei nicht mehr ganz wie früher, die Stimmung sei gedrückt wegen diverser Vorkommnisse. Wie wichtig ist denn die Badenfahrt 2017 für den berühmten Badener Geist.
Die Badenfahrt ist wichtig für diesen Geist. Ich spüre allerdings überhaupt nichts von einer gedrückten Stimmung. Ich spüre grosse Begeisterung im OK und grosse Begeisterung von der Bevölkerung. Alle freuen sich schon. Dauernd bekomme ich Anfragen, wann man mit einer Beiz beginnen kann. Wir wollen unpolitisch sein und einfach ein tolles Fest machen. (Die Fragen hat SRF-Redaktor Stefan Ulrich gestellt).