Der 32-jährige Chauffeur wird bestraft wegen «Führen eines Fahrzeugs, das nicht den Vorschriften entsprach». Das teilte die Staatsanwaltschaft Aargau am Donnerstag mit. Ein weiterer Strafbestand ist das «Ausführen eines Ausnahmetransports ohne Bewilligung». Die Ladung war über vier Meter hoch, für das bräuchte es eine Bewilligung.
Kleine Busse für grossen Schaden?
Die Busse scheint klein zu sein im Vergleich zum Schaden, der durch den Unfall ausgelöst wurde. «Das Resultat ist am Schluss allenfalls etwas ernüchternd, aber rechtlich gesehen können wir der Person keinen grossen Vorwurf machen, es bleibt bei einer Busse», erklärte Elisabeth Strebel, Mediensprecherin der Aargauer Staatsanwaltschaft.
Wie hoch der Schaden ist, bleibt unklar. «Die Verhandlungen zwischen dem Bundesamt, dem Bauunternehmen Implenia und der Haftpflichtversicherung laufen noch. Wir können deshalb die Höhe des Schadens nicht bekanntgeben», erklärte Esther Widmer vom Bundesamt für Strassen Astra gegenüber dem Regionaljournal.
Implenia hat aus dem Unfall gelernt
Für die Baufirma Implenia, die Arbeitgeberin des Chauffeurs, jedenfalls ist klar: der Schaden an der Brücke ist durch die Haftpflichtversicherung gedeckt. Weiter habe man aus dem Unfall gelernt. «Wir haben alle Lastwagen flächendeckend mit Höhenmessgeräten ausgerüstet. Damit misst der Chaffeur die Höhe der Ladung und kann dies fotografisch dokumentieren. (...) Zudem haben wir auch die Schulung angepasst», erklärte Philipp Bircher, Mediensprecher der Implenia.
Viele Stunden ging am 13. Januar nichts mehr auf der A1
Der Fahrer hatte am 13. Januar einen Lastwagen gelenkt, auf dem ein Pneubagger falsch geladen war. Dieser beschädigte die Überführung der Autobahn A1 in Birmenstorf schwer: Der Arm des Baggers riss Betonteile herunter und beschädigte Spannkabel. Personen wurden nicht verletzt. Die Autobahn war in beiden Fahrrichtungen sieben Stunden lang komplett gesperrt. Im Ostaargau kam es zu einem riesigen Verkehrschaos.
Die Brücke wird im November abgerissen und danach neu gebaut, kündigte das Astra gegenüber Radio SRF an. Die Arbeiten werden voraussichtlich in der Nacht getätigt und sollten den Verkehr nicht allzu stark behindern, heisst es weiter.