Kurios: Zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren könnte die Mannschaft des BC Alti Kanti Aarau als aktueller NLB-Meister aufsteigen, verzichtet aber erneut freiwillig auf diesen Schritt. Grund: Fehlende finanzielle Basis.
Was den Männern vorbehalten bleibt, ist den Frauen erlaubt. Auch sie haben die NLB-Meisterschaft auf Rang 1 abgeschlossen und sind damit aufstiegsberechtigt.
«Das Frauenteam kostet in der NLA in etwas so viel, wie die Männer in der NLB, in Zahlen rund 70 000 Franken», erklärt Christian Roth, Präsident des BC Alti Kanti Aarau den internen Aufstiegsentscheid zugunsten der Frauen.
Für die Frauen spricht einiges
Von einer finanziellen Ressourcenverschwendung will Christian Roth in diesem Zusammenhang nichts wissen, im Gegenteil: Es passe zur Vereinsphilosophie, allen Teams dieselbe Wertschätzung entgegen zu bringen. Ausserdem rekrutiere sich das Frauenteam zu einem grossen Teil aus dem eigenen Nachwuchs, was ein bedeutender Kostenfaktor sei.
Bei den Männern besteht das Team hauptsächlich aus auswärtigen Spielern, was deutlich mehr Kosten verursache. Mittel- bis langfristiges Ziel sei es, auch das Männerteam aus dem eigenen Nachwuchs speisen zu können, so Roth.
Zu viel Konkurrenz
Bis jetzt ist es dem Vorstand des BC Alti Kanti Aarau nicht gelungen, genug Geld auf dem Markt zu generieren, um die Vision NLA auch bei den Männern in die Tat umsetzen zu können. Den Vorwurf, mit der Strategie an Ort zu treten, lässt Roth trotzdem nicht gelten. Man habe auf unterschiedlichsten Ebenen Fortschritte erzielt. Basketball stehe im Raum Aarau aber in einem harten Konkurrenzkampf zu den Sportarten Fussball und Handball. «Da bleibt im Bereich Sponsoring nicht viel für uns übrig», sagt Roth. Auch wünschte er sich ein wenig mehr Anerkennung für den Leistungssport seitens der Aargauer Wirtschaft.
Im Vordergrund steht bei Alti Kanti Aarau nun die Zusammenstellung einer schlagkräftigen NLB-Mannschaft. Diese müsse praktisch neu aufgebaut werden, weil fast alle Spieler, aus verständlichen Gründen (Studium, Wechseln zu einem NLA-Verein), den Verein nach der erfolgreichen vergangenen Saison verlassen hätten.
Christian Roth ist zuversichtlich, dass Aarau auch in der kommenden Saison eine starke Rolle im Spitzenbasketball spielen wird – in der NLA durch die Frauen, in der NLB durch die Männer.