«Spatenstiche sind, wie Geburten, freudige Ereignisse. Einmal in die Welt gesetzt, kann man ihnen beim Wachsen jetzt zusehen».
Der Neubau des Bürgerspitals Solothurn ist das grösste aktuelle Bauprojekt des Kantons. Seit letztem Sommer laufen die Vorbereitungsarbeiten, jetzt erfolgte der erste Spatenstich. Ganz zur Freude der vielen geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesundheit.
Allerdings, dieses «Baby» des Kantons hat einen stolzen Preis. Für 340 Millionen Franken soll ein modernes und flexibles Spital entstehen. Bei der Grundsteinlegung betonten alle Beteiligten die Notwendigkeit des Neubaus. Aber bis dieser ganz fertig ist, dauert es Jahre. Anfang 2020 soll der Behandlungs- und Bettentrakt bezugsbereit sein, 2023 dann der Wirtschaftstrakt.
Was passiert mit dem Asbest im Altbau?
Das neue Bürgerspital entsteht direkt neben dem alten, auf dem heutigen Parkplatz und der grünen Wiese. Dies hat den Vorteil, dass die bestehende Infrastruktur bis zum Umzug problemlos genutzt werden kann. Der Kanton kann so auf teure Provisorien verzichten.
Das bestehende Bürgerspital wurde 1974 fertig gebaut und entspricht in verschiedenster Hinsicht nicht mehr den heutigen Bedürfnissen. Die Zimmer sind zu klein, die Abläufe zu kompliziert. Eine Sanierung kam nicht in Frage.
Beim Rückbau allerdings ist Vorsicht geboten, da vor 40 Jahren auch mit den krebserregenden Sachstoffen Asbest, PAK und PCB gearbeitet wurde. Kantonsbaumeister Bernhard Mäusli sagt dazu: «Der Rückbau wird sehr aufwändig, geschieht aber nach den neusten Vorschriften und ist ungefährlich.»
Imposante Zahlen und zuversichtliche Prognosen
Das neue Bürgerspital, das Ende 2022 ganz fertig gebaut und bezugsbereit sein soll, kostet den Kanton Solothurn 340 Millionen Franken. Die gesamte Fläche wird so gross sein wie 13 Fussballfelder zusammen. 140 Zimmer werden neu eingerichtet, für je maximal 2 Patientinnen und Patienten.
Gesundheitsdirektor Peter Gomm ist überzeugt, dass sich diese Investition lohnt. Er sagt: «Mit dem heutigen Spatenstich legen wir nach der Erneuerung der Psychiatrie und des Kantonsspitals Olten den dritten wichtigen Grundstein für eine moderne und innovative Gesundheitsversorgung im Kanton Solothurn.»
Das Bürgerspital Solothurn gehört zusammen mit den Spitälern in Olten und Dornach und den Psychiatrischen Diensten in Langendorf zur Solothurner Spitäler AG, soH. Die soH ist eine gemeinnützige Aktiengesellschaft, der Kanton Solothurn deren Alleinaktionär. Dem Kanton gehören die Immobilien der soH, die soH selber erhält vom Kanton einen Leistungsauftrag. Im Bürgerspital Solothurn arbeiten rund 1'300 Leute, zum Einzugsgebiet zählen 120'000 Personen aus der Region.