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Guhl am Rednerpult, im Hintergrund BDP-Wahlplakate
Legende: BDP-Nationalrat Bernhard Guhl überlässt seine Kantonalpartei im Wahljahr einem neuen Kopf. Keystone

Aargau Solothurn BDP und Grüne Aargau brauchen neue Präsidien

Nationalrat Bernhard Guhl tritt als Kantonalparteipräsident der BDP zurück. Er wolle die Partei damit «breiter aufstellen» im Aargauer Wahljahr. Eine ähnliche Strategie verfolgen auch die Grünen und die CVP.

Bernhard Guhl

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Portrait Bernhard Guhl
Legende: Keystone

Guhl wurde kurz nach der Gründung der Kantonalpartei 2008 in den Aargauer Grossen Rat gewählt wurden. 2012 konnte die BDP Aargau ihre Sitzzahl im Kantonsparlament von vier auf sechs ausbauen. 2011 wurde Guhl in den Nationalrat gewählt und letzten Herbst bestätigt. Allerdings reduzierte sich der Wähleranteil der BDP Aargau von 6,14 auf 5,13 Prozent.

Die BDP Aargau muss einen neuen Präsidenten suchen. Nationalrat Bernhard Guhl aus Niederrohrdorf tritt nach siebenjähriger Tätigkeit auf die Generalversammlung vom 24. März zurück.

Guhl wolle sich verstärkt auf sein Nationalratsmandat konzentrieren, teilte seine Partei am Freitag mit. Dort ist er Mitglied in der Rechtskommission sowie in der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen. Zudem ist Guhl Vizepräsident der BDP-Fraktion im Bundeshaus. Für die Suche nach einem Nachfolger wurde eine Findungskommission gebildet.

Auch Grüne und CVP suchen

Eine Findungskommission arbeitet aktuell auch bei den Grünen Aargau. Der frisch gewählte Nationalrat Jonas Fricker aus Baden möchte sein Amt abgeben, wie er gegenüber SRF bestätigt. Am 5. April soll die Partei eine Nachfolge bestimmen.

Die CVP Aargau will schon im Januar eine Nachfolge für den abtretenden Parteipräsidenten Markus Zemp präsentieren.

Im Herbst werden im Aargau Grossrat und Regierung neu gewählt. Gerade deshalb sei es richtig und wichtig, jetzt neue Köpfe präsentieren zu können, erklärt Jonas Fricker auf Anfrage von SRF. «Als kleine Partei muss man jede Gelegenheit nutzen, um jemanden ins Schaufenster stellen zu können». Er profitiere als Nationalrat von einer gewissen Prominenz, die aber im kantonalen Wahlkampf nicht viel bringe, so seine Argumentation.

Ziel: Köpfe aus dem Kanton «pushen»

Ähnlich argumentiert auch die Bernhard Guhl gegenüber SRF: «Mit meinem Rücktritt möchte ich einer anderen Person im Kanton Aargau die Gelegenheit geben, sich zu profilieren. Damit können wir die BDP breiter aufstellen.»

Der Zeitpunkt seines Rücktritts zu Beginn des Aargauer Wahljahrs sei ganz bewusst gewählt. «Ich als Nationalrat erhalte auf nationaler Ebene weiterhin mediale Aufmerksamkeit. Mit dem Parteipräsidium kann jetzt eine weitere Person auftreten, das sollte die Bekanntheit der BDP steigern.»

Fricker in einer Diskussion im Nationalratssaal
Legende: Der neue Nationalrat Jonas Fricker (Grüne) will aus Zeitgründen das Parteipräsidium abgeben. Keystone

Es gibt aber durchaus Stimmen, die diese Taktik anzweifeln. Bei den Grünen gebe es schon Leute, die sich «Kontinuität wünschen» im Wahljahr, wie Jonas Fricker zugibt. Sein Rücktritt ist denn auch von der Partei noch nicht offiziell beschlossen worden.

Über die besten Strategien im Wahljahr 2016 wird also diskutiert bei den Parteien. So oder so fällt auf: Alle drei Parteien, die aktuell nach neuen Präsidien suchen, haben bei den letzten Wahlen verloren. Das gilt für die BDP, die Grünen und auch die CVP.

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