Bernd Kilian, der die Mannschaft des FC Aarau in der Saison 1992/1993 als Kapitän zum sensationellen Meistertitel führen durfte, sagt, im Fussball sei zwar vieles möglich, bei den heutigen Kräfteverhältnissen in der Super League dürfte eine ähnliche Überraschung aber ungleich schwieriger zu schaffen sein:
«Die Konstellation mit der Punkteteilung nach Halbzeit der Meisterschaft, mit dem unerwartet schwachen Abschneiden des haushohen Favoriten GC und der Tatsache, dass überdurchschnittliche Spieler von der Konkurrenz noch nicht so radikal weggekauft worden seien, wie das heute der Fall sei, haben damals den FC Aarau auf seinem Weg zur Meisterschaft begünstigt.»
Heute würden Spieler mit den Qualitäten eines Roberto Di Matteo oder eines Petar Aleksandrov während der Saison mit viel Geld weggelockt. Bernd Kilian, der heute als Versicherungsexperte arbeitet und nur noch zum Plausch bei den Senioren des FC Suhr Fussball spielt, weiss, dass der Gewinn der Meisterschaft ein Teamwork des gesamten Vereins war.
Hauptverantwortlich sei Trainer Rolf Fringer gewesen. Aber auch die Vereinsführung mit Ernst Lämmli an der Spitze habe wesentlichen Anteil am Erfolg gehabt. Alle hätten am selben Strick gezogen.
«Und nach dem super Trainingsgslager in Malaysia war uns klar: Jetzt können wir etwas ganz Grosses reissen», blickt Bernd Kilian mit leuchtenden Augen zurück an diese glorreiche Zeit.
Am Samstag hat sich die Meistermannschaft von 1993 zum 20-Jahr-Jubiläum auf dem Brügglifeld getroffen. Nach dem mit 0:1 verloren gegangenen Match des FC Aarau gegen Sion wurde bei einem «Meister»-Dinner bis spät in die Nacht in Nostalgie geschwelgt.