Die Hauptverkehrsachse Zürich-Bern ist für den gesamten Zugsverkehr in der Schweiz wichtig. Auf der Neubaustrecke Olten-Bern donnern die Züge mit hohen Geschwindigkeiten von Ost nach West und umgekehrt. Deshalb bedeuten Betonplatten auf den Schienen eine erhebliche Gefahr.
Seltenes Ereignis und «fahrlässige Dummheit», sagt SBB
Die Betonplatten wurden bei Recherswil, an der Grenze zwischen den Kantonen Solothurn und Bern, ausgelegt, teilt die Polizei mit. SBB-Mediensprecherin Lea Meyer spricht von einer «fahrlässigen Dummheit». Solche Vorfälle gäbe es glücklicherweise selten, die Lokführer seien aber sensibilisiert, so Meyer weiter.
Der betroffene Lokführer habe nach der Kollision mit den Betonplatten um 20:15 Uhr sofort Alarm geschlagen. Die Strecke wurde unterbrochen und Polizei und Bund nahmen die Untersuchungen auf.
Wegen des Vorfalls war die Strecke am Dienstagabend bis um 01 Uhr nur einspurig befahrbar. Die Züge wurden über die alte Strecke umgeleitet. Dies führte zu Verspätungen.
Fünf Personen vorläufig in Haft
Die Solothurner Kantonspolizei hat fünf Personen, darunter mehrere Jugendliche, verhaftet. Das bestätigt die Polizei am Mittwoch. In der Nähe konnten mehrere Personen beobachtet werden. Eine Patrouille der Kantonspolizei Bern hat sie später gefunden. Es handelt sich um Jugendliche und Erwachsene zwischen 13 und 24 Jahren. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Weitere Verspätungen wegen Stellwerkstörung
Wenige Stunden nach dem Vorfall folgte am Mittwoch eine Stellwerkstörung auf derselben Strecke. Hier besteht kein Zusammenhang mit dem Vorfall vom Dienstagabend. Ab 04:45 funktionierte ein Signal auf der Strecke nicht mehr richtig. Dies hatte weitere Zugsverspätungen zur Folge. Nach 10 Uhr konnte die Störung behoben werden, danach beruhigte sich die Situation, teilte die SBB mit.