Die Schweizer Modekette Blackout, die wegen eines Liquiditätsengpasses vor dem Aus steht, hat bisher elf Filialen geschlossen. 18 Personen wurde gekündigt. 81 Filialen in der ganzen Schweiz sind aber immer noch offen. Derweil wird weiter nach Käufern gesucht, wobei es einen Hauptinteressenten gibt.
Dieser interessiert sich offenbar für einen Teil des Filialnetzes und würde auch die Mitarbeiter übernehmen, wie das Unternehmen, das sich in Nachlassstundung befindet, am Dienstagabend mitteilte. Derzeit werden Verhandlungen geführt.
Für die anderen Filialen, für die sich der Hauptinteressent nicht interessiert, sucht Blackout andere Käufer. Auch für jene elf, die bereits geschlossen wurden. Es bestehe immer noch Hoffnung, dass ein Käufer die Mitarbeiter übernehme – auch jene, denen gekündigt werden musste, sagte eine Blackout-Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Drei der elf geschlossenen Filialen befinden sich in Winterthur. Die anderen in Volketswil (ZH), Dietlikon (ZH), Siders (VS), Monthey (VS), Lausanne, Prilly (VD), Schönbühl (BE) und Biel. In der nächsten Zeit dürften weitere Filialen geschlossen werden. Wie viele ist nicht bekannt. Mit dem Hauptinteressenten sei darüber Stillschweigen vereinbart worden, sagte die Sprecherin.
Gutscheine nicht mehr gültig
Auswirkungen haben die finanziellen Probleme nicht nur für die Mitarbeiter, sondern auch für die Kunden. Wer noch Gutscheine von Blackout hat, kann diese nicht mehr einlösen. Der Grund ist, dass keine Gläubiger bevorzugt werden dürfen.
Das hat bei Blackout zu vielen Reklamationen geführt. Man habe wütende Telefonate und Mails erhalten, sagt Firmensprecherin Karin Heimann auf Anfrage von Radio SRF. Und die Mitarbeiterinnen in den Filialen hätten zum Teil unschöne Szenen erlebt.
Die Gutscheinkunden können sich in einer Filiale als Gläubiger registrieren lassen. Unter Umständen erhalten sie dann, nach dem Abschluss des Nachlassverfahrens, einen Teil des Geldes zurück.
Dass das Unternehmen wegen finanzieller Probleme vor dem Aus steht, wurde bereits Mitte Februar bekannt. Damals gab Blackout als Grund die Frankenaufwertung an. Immer mehr Leute hätten im Internet statt im Laden und im Ausland statt in der Schweiz eingekauft. Blackout ist 1990 aus dem Familienbetrieb Metzler Mode hervorgegangen, der 1963 im bernischen Oberaargau gegründet worden war.