Viele Blasmusiken im Aargau haben Nachwuchsprobleme. In letzter Zeit haben sich mehrere Vereine aufgelöst. Dass Vereine für junge Leute nicht mehr attraktiv sind, ist ein allgemeines Phänomen.
Bei der Blasmusik im Aargau kommt aber hinzu, dass jemand, der wirklich auf hohem Niveau spielen will, dazu praktisch keine Möglichkeit hat. Die Elite der Blasmusiker spielte früher im Militärspiel. Doch immer weniger junge Männer leisten Militärdienst. Und Frauen finden den Weg ins Militärspiel nur, wenn sie freiwillig Dienst leisten. Ein Weg, der viele abschreckt.
Weg nach oben
Aus diesen Überlegungen heraus hat der Aargauische Musikverband (AMV) vor einem Jahr die Bläserphilharmonie Aargau gegründet. Die Formation besteht aus 50 Musikerinnen und Musikern. Sie hat sich der sinfonischen Blasmusik verschrieben. Und das heisst, dass nicht nur die Standardinstrumente vorhanden sind, sondern auch Oboen, Fagotte, Waldhörner und Perkussion.
«Diese Art von Blasmusik wurde bis jetzt im Aargau nicht oder kaum gespielt», sagt Markus Steimen, Vizepräsident der Bläserphilharmonie Aargau. «Es soll für junge Musikanten das Ziel sein, bei uns mitzuspielen.»
Die Bläserphilharmonie ist ein Projektorchester. Die Musikerinnen und Musiker üben nur auf ein Projekt hin. In diesem Jahr besteht das Projekt aus den zwei Konerten in Baden (Trafo) und (Aarau). Dazu gibt es sieben Proben. In den verbleibenden Monaten des Jahres sind die meisten Mitglieder der Bläserphilharmonie in Musikvereinen engagiert, viele davon als Dirigent oder Dirigentin.