Die reformierte Kirche Turgi zu sanieren sei zu teuer, ein Abbruch deshalb logischer, befand die Kirchgemeinde im März 2013. Ihr schwebt eine neue Überbauung mit Alterswohnungen und Andachtsraum vor. Dieser Beschluss löste eine Kontroverse aus. Einwohner aus Turgi wehrten sich mit einer Petition gegen den Abbruch.
Der neuste Entscheid des Gemeinderates Turgi ist für sie ein Erfolg. Das Abbruchgesuch der Kirchgemeinde wird für zwei Jahre sistiert. Zuerst muss die Gemeinde nun prüfen, ob man die Kirche unter kommunalen Denkmalschutz stellt.
Die Gutachten haben uns nicht überrascht. Wir müssen gemäss Gesetz die Schutzwürdigkeit der Kirche nun prüfen.
Gutachten liefern Argumente für den Erhalt der Kirche
Zwei Gutachten sagen, dass Kirche und Pfarrhaus a) in gutem Zustand sind, und b) die «historische Situation der Kirche von überkommunaler Bedeutung ist, und architektonisch-baukünstlerisch ein wichtiger Zeuge mit lokaler Bedeutung». Nun muss die Gemeinde gemäss kantonalem Kulturgesetz prüfen, wie hoch die Schutzwürdigkeit der Kirche ist.
Die Kirchgemeinde Birmenstorf-Gebenstorf-Turgi ist enttäuscht. «Wir glauben immer noch, dass ein Neubau das zukunftsgerichtetste Projekt wäre», sagt Albert Lehmann, Präsident der Kirchgemeinde, gegenüber Radio SRF. Man müsse jetzt zusammen mit der Kommission prüfen, ob man den Entscheid anfechten könne. Der Entscheid fällt erst in den nächsten Tagen oder Wochen.
Der Entscheid der Kirchgemeinde war demokratisch. Uns stört, dass der Gemeinderat dies nicht wertet.
Kanton empfielt Denkmalschutz
Die Kirche Turgi ist seit den 80er-Jahren im Kurzinventar der kantonalen Denkmalpflege. Das bedeutet, dass der Kanton der Gemeinde empfiehlt, die Kirche unter kommunalen Schutz zu stellen. Dies ist bisher nicht passiert. Seit den Diskussionen um den Abriss und dem Erhalt der Fachgutachten und ist die Ausgangssituation jetzt aber anders.