Die Mehrzweckhalle im Gemeindeteil Kleindöttingen war bis auf den letzten Platz besetzt. Bereits in der langen Schlange vor dem Eingang war spürbar, dass der Gemeinderat mit seiner gewünschten Lohnerhöhung für Gemeinderäte, Vizeammann und Ammann einen schweren Stand haben würde. Die Erhöhung des Pensums des Gemeindeammanns von 30 auf 70 Prozent, bei einer Lohnverdoppelung auf 105‘000 Franken hatte bereits im Vorfeld für viel Schlagzeilen gesorgt.
Klare Worte aus der Versammlung
An der Versammlung selbst, sorgte sie erneut für rote Köpfe. „Ich bin hässig“ meinte einer der 333 Anwesenden. Warum sollten unsere Gemeinderäte mehr verdienen als die im benachbarten Döttingen, dass ebenfalls etwa 3‘700 Einwohner zählt fragte ein Anderer.
Auch die Finanzkommission fand den Vorschlag des Gemeinderates überrissen. Im Vergleich mit gleich grossen Gemeinden in der Nachbarschaft liege man zur Zeit etwa im Durchschnitt, im kantonsweiten Vergleich verdiene der Gemeindeammann schon jetzt ziemlich viel.
Auch 70‘000 Franken kommen nicht durch
Die geplante Erhöhung auf 105‘000 Franken Jahreslohn würde ungefähr derjenigen, des Stadtammanns von Lenzburg entsprechen, einer Gemeinde mit über doppelt so vielen Einwohnern wie Böttstein. Die Finanzkommission schlug daher vor, die Löhne zwar anzuheben, jedoch nicht so stark wie vom Gemeinderat geplant. 70‘000 Franken für den Ammann genüge.
Diese Meinung teilten auch viele Böttsteiner nach der Gemeindeversammlung. Dennoch wurde der Antrag der Finanzkommission nicht angenommen. Und auch andere Alternativvorschläge aus der Versammlung wurden nicht berücksichtigt. Das ganze Geschäft wurde nämlich auf einen Antrag aus dem Publikum hin kurzerhand zurückgewiesen. Nun muss der Gemeinderat zusammen mit der Finanzkommission noch einmal über die Bücher.