Ein Amoklauf ist ein sehr seltenes Ereignis. In der Schweiz ist es bisher noch nie vorgekommen, dass ein Schüler mit einer Waffe auf Mitschüler und Lehrer geschossen hat. Trotzdem plant die Stadt Bremgarten nun ein ausgeklügeltes Alarmierungssystem in den Schulhäusern einzubauen.
Im Rahmen einer Brandübung im Stadtschulhaus habe sich gezeigt, dass die Alarmierung der Lehrer und Schüler unzureichend sei, erklärt der zuständige Stadtrat von Bremgarten, Stefan Achermann: «Schüler und Lehrer haben nicht mitbekommen, dass sie aus dem Schulzimmer raus müssen.»
Amokschutz kostet 120 000 Franken
Deshalb sollen nun in allen Schulzimmern zwei Alarmknöpfe installiert werden, einen für den Fall eines Amoklaufs und der andere für den Brandfall. Wird der Knopf gedrückt, geht ein Signal an Polizei, Feuerwehr und Sanität und ein anderes an die Schulhausglocke.
Je nach Fall tönt das Warnsignal der Schulhausglocke anders. So wissen die Lehrer, ob es brennt und sie die Schulklasse evakuieren müssen oder ob es sich um einen Amoklauf handelt und sie die Schüler im Zimmer einschliessen müssen. Für den Fall eines Amoklaufs soll zusätzlich eine mechanische Schliesseinlage in jedes Schulzimmer eingebaut werden.
Kosten soll die Alarmierungseinrichtung: 120 000 Franken. Ob sie tatsächlich eingebaut wird, entscheidet die Gemeindeversammlung am 13. Juni.
Vorbild für das Alarmsystem in Bremgarten waren Schulen in den Städten Zürich und Basel sowie aus dem Süddeutschen Raum.