Der Grossbrand im Campus-Neubau der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) in Brugg-Windisch AG vor zwei Wochen hat einen Sachschaden von 30 Millionen Franken verursacht. Die Brandursache steht noch nicht fest. Der Studienbetrieb soll wie geplant im September beginnen.
«Der Brand ist im dümmsten Moment ausgebrochen»
Der Brand und vor allem der starke Rauch haben eine Geschossfläche von 22'000 Quadratmetern in Mitleidenschaft gezogen, sagte Christina Troglia, Generalsekretärin der Aargauischen Gebäudeversicherung, am Freitag vor den Medien in Aarau. Damit sei rund ein Drittel der gesamten Geschossfläche betroffen. Es sei der höchste einzelne Brandschaden in der Geschichte der Gebäudeversicherung. «Der Brand ist im dümmsten und heikelsten Moment ausgebrochen», hielt Troglia fest. Die Sprinkleranlagen seien installiert, jedoch noch nicht betriebsbereit gewesen.
Landammann und Bildungsdirektor Alex Hürzeler sagte vor den Medien, er sei vom Ausmass des Schadens schockiert:«Ich habe gesehen, dass der Brand relativ klein war. Dass der Schaden ein solches Ausmass annimmt hätte ich nie erwartet.» Der Brand im noch ungenutzten Campus-Neubau beim Bahnhof Brugg war in der Nacht auf den 11. April ausgebrochen. Rund 130 Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten das Feuer löschen. Es gab keine Verletzten. Der relativ kleine Brandherd lag im mehrstöckigen Verbindungstrakt zwischen den beiden Hauptgebäuden. Der Brand füllte jedoch das grosse Gebäude mit sehr dichtem Qualm.
Brandursache unklar
Die Brandursache sei noch unklar, sagte Elisabeth Strebel, Leiterin Medienstelle der Staatsanwaltschaft Aargau. Die Staatsanwaltschaft eröffnete ein Strafverfahren gegen Unbekannt. Es geht um fahrlässige, eventuell vorsätzliche Brandstiftung. Ein technischer Defekt könne mit grosser Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden, hielt Strebel fest. Klarheit zur Brandursache soll ein Gutachten des Forensischen Instituts Zürich geben.
Studienbetrieb gesichert
Trotz des grossen Schadens am Prestigebau soll der Studienbetrieb der Fachhochschule Nordwestschweiz wie geplant im September beginnen können. Es sei jedoch noch offen, was in welchen Räumen stattfinde, sagte FHNW-Standortleiter Jürg Christener. Der Campus beim Bahnhof Brugg wird vom Generalunternehmen Hauser Rutishauser Suter (HRS) mit Sitz in Frauenfeld TG errichtet. Der Kanton Aargau wird den Campus von der HRS nach Fertigstellung für knapp 190 Millionen Franken kaufen. Rund zwei Drittel des Campus-Neubaus soll im Juli dem Kanton wie geplant übergeben werden können. Derzeit laufen die Sanierungsarbeiten im Gebäude auf Hochtouren.