Dieser Tropfen brachte das Fass zum Überlaufen: Die Familie von Fahrenden in Rüttenen will nicht an den neuen Standort in Deitingen umziehen – und damit ihren bisherigen Standort auf dem Land der Bürgergemeinde Solothurn nicht verlassen.
Der Kanton hatte bei der Standortsuche mitgeholfen. Fünf Jahre dauerte die Suche, immer wieder gab es Einsprachen. Nun hat die Bürgergemeinde Solothurn genug, sie will die Fahrenden nicht mehr auf ihrem Land haben. Denn: Eigentlich hätte die betroffene Familie Huber den Platz schon lange verlassen sollen.
Wir gaben der Familie anderthalb Jahre Zeit, um den Platz zu verlassen. Aber das interessiert sie offenbar nicht.
Man habe mit der Familie eine Vereinbarung vor dem Amtsgericht abgeschlossen, dass sie den Platz bis Ende 2014 verlassen muss. Eigentlich wäre sogar eine Busse fällig, präzisiert Sergio Wyniger. Deshalb zieht die Bürgergemeinde nun eine Räumung in Betracht. Das Datum dafür steht noch nicht, man prüfe zuerst den Ablauf einer Räumung.
Auch Kanton hat genug
Die Familie gibt in der Solothurner Zeitung mehrere Gründe an, warum sie nicht umziehen will; zu nahe an der Autobahn, an der Hochspannungsleitung, am Gefängnis im Schachen und am geplanten Asylzentrum.
Auch der Kanton Solothurn hat offenbar langsam genug. Man habe die Mithilfe angeboten und einen neuen Standort gefunden. Wenn die Familie diesen nicht wolle, müsse sie selber weiter suchen, das lässt der Kanton in der Zeitung ausrichten.
27 Jahre lang lebte die Familie Huber auf dem Stück Land der Bürgergemeinde Solothurn in Rüttenen. Im Jahr 2010 gab die Bürgergemeinde bekannt, dass sie das Stück Land für einen Werkhof benötige. Seither hat sich der Konflikt zwischen den beiden Parteien immer mehr zugespitzt.