Peter Ender, Direktor der KVA Turgi ist mit dem Geschäftsjahr 2013 «sehr zufrieden». Das Rekordergebnis mit 123‘775 Tonnen Abfall sei vor allem «dank kurzer Revisionszeiten und sehr guter Auslastung mit Industrie- und Baukehricht» zustande gekommen, sagt Ender.
Mehr als die Hälfte der angelieferten Abfälle stammt von Industrie und Bau. Bei rund einem Drittel handelt es sich um Hauskehricht aus den 81 Aargauer Gemeinden, welche der KVA Turgi angeschlossen sind. Der Hauskehricht blieb in den letzten Jahren trotz wachsender Bevölkerungszahlen stabil. Dies auch, weil das Recyling immer noch an Bedeutung gewinne, so Peter Ender weiter.
«Konkurrenzkampf zeichnet sich ab»
Längerfristig ist in der Schweiz mit einer Überkapazität der Kehrichtverbrennungsanlagen zu rechnen, weshalb dem Industrie- und Baukehricht für die KVA immer mehr Bedeutung zukommt. Während der Hauskehricht als sozusagen feste Grösse von den angeschlossenen Gemeinden kontinuierlich geliefert wird, spielt bei Industrie- und Baukehricht der Markt.
Die Unternehmer liefern ihren Abfall dorthin, wo Preis und Dienstleistung für sie am besten stimmen und nicht unbedingt dorthin, wo der Weg am kürzesten ist. Die Kehrichtverbrennungsanlagen sind jedoch substanziell auf diesen so genannten Marktkehricht angewiesen, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Und um Energie zu produzieren.
Dies wird immer wichtiger. Die KVA Turgi hat letztes Jahr für knapp 5 Millionen Franken Strom und Wärme verkauft. Bei der KEBAG in Zuchwil macht die Energie bei einem Umsatz von rund 40 Millionen Franken rund 10 Millionen aus.
Unterdurchschnittliche Tarife
In Turgi und Zuchwil schauen die KVA-Betreiber der Zukunft einigermassen gelassen entgegen. Finanziell stehen beide gut da. Die KVA Turgi so gut, dass sie ihre Preise gesenkt hat. Die Mitgliedergemeinden zahlen pro Tonne Abfall neu 115 statt 130 Franken. In Zuchwil wird die Tonne Abfall mit 125 Franken verrechnet. Das ist beides deutlich weniger als der schweizerische Durchschnitt, der bei 142 Franken liegt.