Der Anfang 2014 angelaufene Versuch mit Chlordioxid habe gezeigt, dass das Desinfektionsmittel nicht an allen Stellen im Hauptkühlwassersystem genügend wirksam gewesen sei, betonte die Mediensprecherin der Kernkraftwerk Leibstadt AG (KKL) am Donnerstag gegenüber Radio SRF. «Im gesamten Hauptkühlwassersystem hatten wir teils gute Erfolge mit dem Chlordioxid. Aber im Bereich der Kühlturmeinbauten hat die Desinfektion einfach nicht funktioniert». Der Einsatz mit dem Chlordioxid werde darum nun beendet.
Bis zur Jahresrevision des AKW im August wird nun wieder das altbewährte Javelwasser (Natriumhypochlorit) eingesetzt. Die KKL will bei den zuständigen Behörden des Bundes und des Kantons Aargau einen Antrag für den dauerhaften Einsatz dieses Mittels stellen.
Kampf gegen Bakterien seit 2011
Das Atomkraftwerk kämpft seit 2011 mit einem Anstieg der Legionellen-Bakterien. Seit dem Sommer 2011 desinfiziert das KKL in regelmässigen Abständen das Hauptkühlwasser mit Javelwasser. Die Legionellen-Keimzahl konnte gemäss KKL auf diese Weise nachweislich verringert werden.
Aus Umweltschutzgründen testete man dann zunächst in kurzen Versuchen seit Sommer 2013 Chlordioxid als alternatives Desinfektionsmittel. Nach ersten Erfolgen zeigte sich nun aber im Langzeitversuch gemäss dem KKL, dass die Wirkung nicht gut genug ist.