Er wolle nicht länger als zwei Jahre Präsident sein, er sehe sich nur als Übergangslösung. Das sagte Markus Zemp, ehemaliger Nationalrat der CVP, als er im Februar 2012 neuer Präsident der CVP Aargau wurde.
Gesucht hatte er das Amt nicht, das Amt hatte ihn gesucht in Form einer Findungskommission der Partei, die auf ihn zugegangen war. Die CVP befand sich Anfang 2012 in einem Formtief. Das schlechte Abschneiden bei den Nationalratswahlen 2011 steckte ihr noch tief in den Knochen. Präsident Franz Hollinger übernahm die Verantwortung für den Absturz und trat zurück.
Personaldiskussion ist vom Tisch
Als die CVP auch in den Grossratswahlen im Oktober 2012 schlecht abschnitt, gingen viele Beobachter davon aus, dass Zemp bald aufgeben würde. Er äusserte sich öffentlich sehr diffus zu seiner weiteren Karriere als Präsident der CVP Aargau. Öl ins Feuer goss die «Aargauer Zeitung». Sie bezeichnete Zemp als «farblos» und wollte die Badener CVP-Frau Marianne Binder ins Amt der CVP-Präsidentin schreiben.
Der Schuss ging nach hinten los. Markus Zemp ging gestärkt aus den Querelen heraus. Heute steht er unangefochten an der Spitze der CVP. An der Delegiertenversammlung wurde er einstimmig gewählt, ohne Diskussion und selbstverständlich ohne Gegenkandidat.
Jugend-Akademie für den Nachwuchs
Vor seiner Wahl hatte er grossen Applaus geerntet, als er ankündigte, noch mindestens bis 2015, also bis zu den nächsten nationalen Wahlen, Präsident bleiben zu wollen. Und bei diesen Wahlen sieht er die CVP Aargau schon im Vorwärtsgang. Markus Zemp will einen Sitz im Nationalrat zurückerobern.
Dazu sei die Partei gut aufgestellt. «Die Basis ist motiviert», sagt Markus Zemp im Gespräch mit dem Regionaljournal Aargau Solothurn. Wichtig ist ihm der Nachwuchs. Als Neuigkeit kündigt er an, dass die CVP Aargau im Sommer eine «CVP Academy» gründen will. Junge CVP-Kader sollen dort das Einmaleins der CVP-Politik lernen.