Gemäss der aktuellen Ausgabe des Konsumentenmagazins K-Tipp hat der Volg das beste Mineralwasser der Schweiz: ohne Schadstoffe und mit einem überdurchschnittlich hohen Gehalt an Mineralien. Im Vergleich mit 19 anderen stillen Wassern lässt es bekannte Namen wie Evian, Henniez, Vittel oder Valser hinter sich.
Das Resultat ist eine Genugtuung für die Cristallo-Quelle im solothurnischen Lostorf. Von dort stammt nämlich das im Volg verkaufte Mineralwasser. Aus der «Wasserfabrik», wie die Einheimischen früher zu sagen pflegten. Es ist eine kleine Fabrik am Nordrand des Dorfes mit 12 Mitarbeitern, die pro Jahr 22 Millionen Flaschen abfüllen.
Stellen abgebaut, neue Kunden gewonnen
Die Cristallo-Quelle in Lostorf gehört zur Mineralquelle Eptingen AG. Ein Familienbetrieb aus Sissach, der ab Oktober in vierter Generation von Matthias Buchenhorner geleitet wird. «Es ist eine grosse Freude», kommentiert Buchenhorner das Abschneiden im K-Tipp. Bereits verzeichnet er mehr Anfragen aufgrund des Artikels.
Die Firma kann zusätzliche Kunden gut gebrauchen. Bis vor zwei Jahren konnte sie das Mineralwasser aus Lostorf an Coop verkaufen, dann ist der Grossverteiler abgesprungen. Die kleine Mineralquelle musste Stellen streichen, Angestellte entlassen.
«Es war eine schwierige Zeit. Aber heute sind wir wieder solide aufgestellt und zu 100 Prozent ausgelastet», sagt Matthias Buchenhorner zum Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF.
Kleiner Familienbetrieb unter Giganten
Buchenhorner hat Volg, Lidl und Denner als neue Kunden gewinnen können. Der Ausfall von Coop konnte das Unternehmen aber trotzdem nicht ganz wettmachen. Heute bietet es 65 Vollzeitstellen, noch vor wenigen Jahren waren es 85.
Die Mineralquelle Eptingen AG kämpft auf dem Mineralwasser-Markt gegen Giganten wie Nestlé oder Coca-Cola. Das Business sei hart, sagt Buchenhorner. Trotzdem will das Familienunternehmen eigenständig bleiben: «Wir haben absolut keine Absichtspläne, einen Verkauf anzustreben».
Man versuche mit speziellen Produkten gegenüber den Grossen eine Nische zu besetzen, zum Beispiel mit Mineralwasser, bei dem der Gesundheitsaspekt im Vordergrund stehe.
Kampf gegen Import-Wasser
Sorgen bereiten der einheimischen Mineralquelle, dass die Schweizer immer mehr ausländische Wasser trinken. Bereits über 40 Prozent der Mineralwasser werden importiert.
Matthias Buchenhorner von der Mineralquelle Eptingen AG hat kein Rezept gegen die ausländische Konkurrenz. Dass Schweizer mittlerweile sogar Wasser trinken, das von den Fidschi-Inseln importiert wird, darüber kann er nur den Kopf schütteln.