Immer öfter würden sich Unbefugte ab Hydranten mit Wasser bedienen, stellt Roger Soland von der EWS Energie AG fest. Er ist zuständig für die Wasserversorgung in den drei Gemeinden Reinach, Menziken und Beinwil am See. «Vor allem Baufirmen nutzen Wasser ab Hydranten, aber auch Kanalspüler zum Beispiel», erklärt Soland.
Wer Wasser von einem Hydranten will, der braucht dazu eigentlich eine Bewilligung. Und er muss eine Wasseruhr anschliessen, damit die Gemeinde anschliessend das verbrauchte Wasser in Rechnung stellen kann. «Immer häufiger wurde das nicht gemacht, deshalb müssen wir jetzt reagieren», sagt Soland.
Druckschläge können Leitungen zerreissen
Das Problem: Wasserdiebstahl kann teure Folgen haben. Dann nämlich, wenn die Hydranten nicht sachgemäss benutzt werden. «Wenn zu schnell auf- oder zugedreht wird, dann entsteht ein Wasserschlag, eine Druckwelle im Leitungsnetz», erklärt Roger Soland. In Feuerwehren zum Beispiel wird deshalb der Umgang mit Hydranten regelrecht geübt.
«Diese Druckschläge können zu Längsrissen in den Leitungen führen. Dann fliessen Tausende von Liter Wasser in die Erde, drückt an die Oberfläche und zerstört im dümmsten Fall auch noch die Strasse darüber», erklärt Soland die Gefahren gegenüber Radio SRF. Die Kostenfolgen einer solchen Fehlbedienung können enorm sein - die Gemeinde hat deshalb ein reges Interesse zu wissen, wer wo welche Hydranten nutzt.
Saftige Bussen ab 500 Franken aufwärts
Künftig müssen Wasserdiebe deshalb mit saftigen Bussen rechnen: 500 Franken beim ersten Vergehen, mindestens 1000 Franken bei Wiederholungstätern sind in den Reglementen vorgesehen. Roger Soland ist überzeugt, dass die konsequente Verfolgung von Missetätern funktioniert. «Wir können da auf die Mithilfe aus der Bevölkerung zählen, wir finden die meisten Leute, die ohne Bewilligung Wasser von Hydranten nehmen.»