Wenn um 13 Uhr 30 die Sirenen in der ganzen Schweiz heulen, dann sind unzählige Zivilschützer überall im ganzen Land unterwegs. Auch in Grenchen. Dort sind es über 30 Männer, die sich um den korrekten Ablauf kümmern.
Ihr oberster Chef ist Markus Böhi, Kommandant der Zivilschutzorganisation für die Region Grenchen-Bettlach-Selzach. Um 10 Uhr trifft er sich mit seinen Leuten in der Zivilschutzanlage Kastels in Grenchen.
Jeweils zwei Personen bilden ein Team und sind verantwortlich für eine Sirene. 13 fest installierte Sirenen gibt es in der Region, hinzu kommen acht mobile. «Die werden auf Autos installiert, welche im Ernstfall durch die Strassen fahren und die Leute warnen», erklärt Markus Böhi dem Regionaljournal Aargau Solothun von Radio SRF.
Am Vormittag checken die Zweiterteams nun den Zugang zu den Sirenen beziehungsweise zum Alarmknopf. «Der Zugang muss frei sein, damit jedes Team von Hand den Alarm auslösen kann», erklärt Böhi. Und prompt zeigt sich: An einem Ort wurde im vergangenen Jahr das Schloss gewechselt. Ohne vorgängige Kontrolle würde diese Sirene bestimmt nicht heulen.
Sirene warnt auch bei Bränden
Zum Mittagessen treffen sich alle Männer wieder in der Zivilschutzanlage. Um kurz vor 13 Uhr schwärmen alle erneut aus, zu ihren Sirenen. Um Punkt 13.30 ist es dann soweit: Die Sirenen heulen, ausgelöst durch jeden einzelnen Alarmknopf. Dies ist der erste Test. Als zweites löst die Übungsleitung in der Zentrale den Alarm aus. Und zuletzt drückt die Kantonspolizei Solothurn mit der Fernauslösung den Knopf, um ebenfalls alle Sirenen von dort aus auszulösen.
Braucht es diesen Alarm überhaupt noch, wenn die Schweiz kaum in Kriege verwickelt wird? Ja, meint Böhi. Die Sirene sei ja nicht nur für Kriege, sondern auch für andere Situationen wichtig. «Zum Beispiel als vor kurzem die Uhrenfabrik Eta in Grenchen brannte, war ja zuerst unklar, ob giftige Dämpfe entweichen würden», erklrät er. Wenn die Situation sehr gefährlich geworden wäre, hätte es die Sirenen gebraucht.