Schon bei der provisorischen Vorprüfung des Teilzonen- und Gestaltungsplans 2013 hat der Kanton grundlegende Kritik geübt. Und jetzt, wo die Vorprüfung beendet ist, bleibt er dabei: In der geplanten Form lässt sich die Überbauung beim St. Urs-Kreisel in Biberist nicht realisieren.
Markus Schmid vom Amt für Raumplanung ist die geplante Überbauung zu gross. Schmid spricht von «zuviel Nutzung». Ausserdem passe die Überbauung von der Art her nicht zum dörflichen Erscheinungsbild beim St. Urs-Kreisel: «Man wollte ein Stück Stadt bauen, das aus unserer Sicht aber fremd ist in diesem Bereich».
Gemeindepräsident kann Kritik nicht nachvollziehen
Nicht zum ersten Mal müssen die Pläne nun also geändert werden. Gegenüber Radio 32, das am Dienstag über das kantonale Nein zum Gestaltungsplan berichtet hat, zeigte sich einer der Landbesitzer frustriert.
Auf Anfrage des Regionaljournals Aargau Solothurn zeigt sich auch Gemeindepräsident Martin Blaser enttäuscht: «Ja, ich rege mich auch ein bisschen auf, dass das Projekt nicht zulässig sein soll, nachdem es so oft angepasst worden ist».
Zwar halten auch in der Gemeinde einige die Überbauung nicht für das Gelbe vom Ei. Grundsätzlich zeigte sich die Gemeinde mit den Plänen der Grundstückeigentümer aber einverstanden. «Schlussendlich muss der Eigentümer auch das realisieren, was sich rechnet und er selber oder ein Investor finanzieren kann», gibt der freisinnige Gemeindepräsident zu bedenken.
Bleibt die St. Urs-Lücke noch Jahre?
Martin Blaser tönt konsterniert, wenn er sagt: «Wir müssen mit dem Kanton zusammensitzen und schauen, wie es jetzt weitergeht». Für Markus Schmid vom Amt für Raumplanung ist hingegen schon klar: «Planungsbehörde ist die Gemeinde. Die Gemeinde ist nun gefordert, das räumliche Leitbild und weitere Grundlagen zu überarbeiten».
Es versteht sich, dass dies wiederum viel Zeit kosten wird, während der die Bau-Lücke beim St. Urs-Kreisel bestehen bleibt. «Dass jetzt an prominentester Stelle in Biberist ein Graben bleibt, ist zusätzlich unschön», kommentiert Gemeindepräsident Martin Blaser.