Seit Anfang Jahr arbeiten Bund und Kantone im Hochschulbereich enger zusammen. Statt Fachhochschulrat und Universitätskonferenz gibt es mit der Schweizerischen Hochschulkonferenz (SHK) nur noch ein einziges hochschulpolitisches Organ.
Nun ist die SHK – das höchste Gremium in der schweizerischen Hochschullandschaft – am Donnerstag erstmals zusammengekommen. Geprägt wird sie vom Hochschulrat. Darin sind neben dem Bildungsminister Johann Schneider-Ammann 14 kantonale Erziehungsdirektoren vertreten.
Nur 4 Sitze für Nicht-Universitätskantone
Wer genau im Hochschulrat sitzt, hat die Gemüter in den Kantonen ohne Universität erhitzt. Neben den Universitätskantonen, die einen Sitz auf sicher haben, gab es nämlich nur noch vier Plätze zu verteilen. Seit Donnerstag ist jetzt klar: Der Aargau konnte sich einen dieser Plätze sichern.
Als weitere Nicht-Universitätskantone neben dem Aargau nehmen Graubünden, Schwyz und Jura Einsitz im Hochschulrat.
Aargau will Einfluss nehmen im Hochschulrat
Dass der Kanton Aargau Einsitz nehme im Hochschulrat, das sei wichtig, findet der Aargauer Bildungsdirektor Alex Hürzeler. «Die Entscheide bei der Bildung, und vor allem bei Hochschulen, fallen nicht beim Volk», erklärt Alex Hürzeler. Daher sei ein Sitz im Hochschulrat wichtig.
Der Aargauer Bildungsdirektor versteht sich im Hochschulrat nicht bloss als Vertreter des Aargaus, sondern der ganzen Nordwestschweiz. Baselland hat die Wahl am Donnerstag nicht geschafft. So bleiben der Aargau und Baselstadt die einzigen Vertreter der Nordwestschweiz.
Hürzeler will im Hochschulrat Einfluss nehmen. Eines der wichtigsten Themen ist für ihn die Abgrenzung zwischen den Universitäten und den Fachhochschulen bei der Forschung. Fachhochschulen sollten sich auf anwenderorientierte Forschung konzentrieren, Universitäten auf die Grundlagenforschung. Hürzeler: «Da geht es nicht zuletzt um Ressourcen, dass es nicht zu doppelten Auslagen kommt.»
«Neues Zeitalter»
Bei der ersten Zusammenkunft der Hochschulkonferenz sprach Bundesrat Johann Schneider-Ammann von einem «neuen Zeitalter» in der Hochschulpolitik.
Ziel der Zusammenarbeit sei aber nicht mehr Zentralismus, sondern mehr Koordination, wo eine Gesamtsicht nötig sei. Als Beispiele nannte Schneider-Ammann die Durchlässigkeit oder die Ausbildung von Medizinern.
Zudem gelte es, die unterschiedlichen Profile von universitären Hochschulen und Fachhochschulen zu schärfen. «Wenn alle beginnen würden, das Gleiche zu tun, wäre das dem System nicht zuträglich», sagte der Bundesrat.