Die Enttäuschung bei Präsident Thomi Bärm ist immer noch spürbar. Auch zwei Wochen nach Saisonende nagt der FC Baden an seinem Misserfolg: Das erklärte Saisonziel, der Aufstieg in die 1. Liga Promotion, wurde klar verfehlt. Baden beendet die Saison zwar als Leader der 2. Gruppe in der 1. Liga Classic. Doch Baden bleibt auch in der nächsten Saison in eben dieser Liga stecken, da sich die Badener in den entscheidenden Aufstiegsspielen nicht durchsetzen konnten.
Bereits seit fünf Jahren ist ein Aufstieg das erklärte Ziel in Baden. Thomi Bräm findet im Gespräch mit Radio SRF keine klare Antwort auf die Frage, weshalb es schon wieder nicht geklappt hat. «Aufstiegsspiele sind wie Cup-Spiele, da spielen die besten Clubs der 1. Liga gegeneinander», so Bräm im Gespräch mit dem «Regionaljournal Aargau Solothurn» am Sonntagabend. «Die Spieler sind enorm unter Druck.»
Bräm kritisiert den Modus mit Aufstiegsspielen
Bräm schiebt einen Teil der Schuld auf den Spielmodus. «Die ersten drei Clubs der Liga sollten nach der Saison aufsteigen können», findet der Clubpräsident. Aufstiegsspiele seien zwar attraktiv, sie könnten aber auch die Leistungen verzerren. Dass der FC Baden einen Aufstieg angestrebt habe, das sei richtig. «Ein Verein mit dieser langjährigen Vergangenheit in der Nationalliga B müsste wirklich eine Klasse höher spielen können.»
Trotzdem: Für die kommende Saison setzt Thomi Bräm die Prioritäten neu. Ein Aufstieg ist nun nicht mehr das erklärte Saisonziel. Der Club habe zur Zeit andere Probleme: «Wir haben in den letzten Jahren viel Aufwand und auch Geld in dieses Aufstiegsziel gesteckt. Der Verein ist zum ersten Mal seit Jahren wieder verschuldet. Jetzt müssen wir zuerst unsere Finanzen sanieren.»
FC Baden braucht eine kleine finanzielle Sanierung
Diese neue Zielsetzung sei zwar hart, aber nötig. «Wir können nicht einfach so weiter machen, wir wollen ja einen langfristig gesunden Verein», begründet der Präsident seine Strategie. Natürlich würde man einen Aufstieg aber trotzdem gerne nehmen, gibt Thomi Bräm zu. «Oft ist es ja so, dass man Ziele plötzlich erreicht, wenn man nicht mehr gezielt darauf hin arbeitet.»
Die Hoffnung ist also noch nicht gestorben im Badener Stadion Esp. Die Prioritäten sind aber neu gesetzt. Denn Thomi Bräm und sein Verein sind vom langjährigen und erfolglosen Aufstiegskampf gezeichnet. «Ich bin auch froh, wenn ich nicht alle zwei Tage nach neuem Geld suchen muss.»