«Die Besitzer von Kernobstbäumen und die Obstbranche können aufatmen», teilt der Kanton Aargau am Montag mit: «Nach dem starken Befall 2015 ist die Bakterienkrankheit Feuerbrand in diesem Jahr erst in vier Gemeinden aufgetreten».
Vier Birnen-Hochstammbäume in Schmiedrued, Zetzwil und Reinach waren befallen und wurden deshalb gefällt. Zudem wurde ein leichter Befall in einer Kernobstanlage in Reitnau festgestellt.
Rätselhaft tiefer Befall
Andreas Distel, Leiter des kantonalen Pflanzenschutzdienstes, hatte damit gerechnet, dass der Feuerbrand auch dieses Jahr wieder wütet. Unter anderem wegen dem warmen und feuchten Wetter, als die Obstbäume im Frühling blühten.
Warum ist es jetzt doch nicht so gekommen? «Schwierig zu sagen», meint Distel zum Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF, «eine wirkliche Erklärung dafür gibt es nicht.»
Mit Monilia verwechselt
Auch im Kanton Solothurn gab es in diesem Jahr weniger Fälle von Feuerbrand. 2015 mussten hier 10 Bäume gerodet werden, 2016 noch kein einziger. Und wie sein Aargauer Kollege Diestel rechnet auch der Solothurner Feuerbrand-Experte Philipp Gut auf Anfrage mit keinen weiteren Fällen in diesem Jahr.
Viele Aargauer und Solothurner Baumbesitzer meinten zwar, ihre Bäume hätten Feuerbrand, bei den Kontrollen stellte sich dann aber heraus, dass es die Krankheit Monilia war. Als Folge dieser Pilzkrankheit sterben einzelne Blütenbüschel oder ganze Triebspitzen ab. Das Schadbild wird oft mit demjenigen des Feuerbrands verwechselt.
Meldepflicht
Nach wie vor gilt: Um festzustellen, um welche Krankheit es sich handelt, sollen verdächtige Pflanzen umgehend der für Feuerbrand verantwortlichen Person der Gemeinde gemeldet werden.
Die am meisten verbreiteten Wirtspflanzen des Feuerbrandes sind: Apfel- und Birnbaum, Quitte, Weissdorn, Cotoneaster, Feuerdorn, Mehlbeere, Vogelbeere und Scheinquitte.