Mit dem Vierspurausbau Olten–Aarau soll bis Ende 2020 einer der grössten Engpässe auf der Ost-West-Achse behoben werden. Hauptelemente sind der Bau des neuen, über drei Kilometer langen Eppenbergtunnels, eines vierten, 2,5 km langen Gleises zwischen Dulliken und Däniken, sowie verschiedene Ausbauten auf der Zufahrt zum Bahnhof Olten.
Ziel des 800-Millionen-Franken-Projekts ist es, die Kapazitäten auf dieser Strecke zu erhöhen. Dadurch wird der Betrieb stabiler, und das Angebot kann ausgedehnt werden. Auch der Regionalverkehr soll profitieren: die Linie Zofingen-Olten-Aarau soll ausgebaut werden.
Mehr als 100 Einsprachen
Das von der SBB erarbeitete Projekt lag 2013 in den betroffenen Gemeinden öffentlich auf. 110 Einsprachen waren eingegangen. Unter anderem hatten mit Ausnahme von Dulliken alle Gemeinden entlang der Strecke Einsprach erhoben. Die meisten Einsprecher haben Angst ums Grundwasser und vor zusätzlichem Lärm.
Gemäss dem Bundesamt für Verkehr konnten die Einsprachen mehrheitlich erledigt werden. Deshalb hat der Bund die Pläne für das Grossprojekt nun genehmigt, wie er am Donnerstag mitteilt. Diesen Entscheid können die beteiligten Parteien allerdings innert 30 Tagen noch beim Bundesverwaltungsgericht anfechten.
Baustart ohne Baubewilligung
Trotz der noch laufenden Einsprachefrist fahren die ersten Lastwagen und Bagger bereits nächste Woche auf. «Dann wird in Eppenberg-Wöschnau und Gretzenbach Humus abgetragen», sagt SBB-Mediensprecher Reto Schärli zum Regionaljournal Aargau Solothurn. Aus Gründen des Bodenschutzes würden diese Arbeiten bereits jetzt gemacht und nicht erst im Frühling.
Ein Restrisiko gebe es immer, sagt SBB-Sprecher Schärli zum Umstand, dass die Baubewilligung noch nicht definitiv ist, und trotzdem mit dem Bau begonnen wird: «Diese Geländeveränderungen können aber jederzeit rückgängig gemacht werden. Deshalb hat der Bund unserem Gesuch stattgegeben, dass wir vorzeitig anfangen dürfen».
Diverse Vorarbeiten ab nächster Woche
Auch andere Vorarbeiten beginnen bereits im September. So erhält etwa der Kiesweg zwischen Eppenberg und Schönenwerd einen Belag. Gleich daneben erstellt die SBB im Auftrag des Kantons Solothurn einen Hochwasserschutzdamm. Und am Gretzenbach und am Gretzenbacher Kirchhügel schneiden die Bauteams bereits Gehölz zurück.
Der Hochwasserschutzdamm sei ein separates Projekt, teilt die SBB mit. Es gebe keinen direkten Zusammenhang zum Vierspurausbau. Man nutze aber Synergien «zum Wohle der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler». Der Damm wird 600 Meter lang und bis zu 0,70 Meter hoch, und war bereits vorgängig bewilligt worden.